Die Investitionslandschaft im asiatisch-pazifischen Raum steht vor einem bemerkenswerten Wandel. Der Asia Dragon Trust, mit einem Marktwert von beeindruckenden 673 Millionen Pfund der zweitgrößte Asien-Pazifik-Fonds, hat sich bereit erklärt, seine Kräfte mit dem deutlich kleineren Invesco Asia Trust zu bündeln, der mit einem Volumen von 223 Millionen Pfund den kleinsten Fonds seiner Branche darstellt. Eine Fusion dieser Art ist ungewöhnlich, da in der Regel größere Fonds ihre Anlagen nicht einfach an kleinere Mitbewerber übergeben. Doch die jüngste, schwächelnde Performance des unter der Leitung von Abrdn stehenden Asia Dragon hat diesen Schritt notwendig gemacht. Im letzten Jahrzehnt erzielte der Trust eine Rendite von 79 Prozent für seine Anleger – weit hinter den 98 Prozent des MSCI All Country Asia Pacific Index und erst recht hinter den 149 Prozent, die Invesco Asia in derselben Zeitspanne verbuchen konnte. Das Besondere an diesem Zusammenschluss ist, dass beide Fonds zu einem Zeitpunkt fusionieren, an dem ihre Anteile unterhalb des Nettoinventarwerts (NAV) gehandelt werden. Erst letzte Woche notierte Invesco Asia 14 Prozent unter NAV, während Asia Dragon mit einem 9-prozentigen Abschlag notiert war. Diese Zahlen könnten suggerieren, dass Asia Dragon stärker angesehen war, jedoch profitierte dessen Bewertung im Frühjahr von einem Übernahmevorstoß des Ashoka Whiteoak Emerging Markets Trust, der jedoch letztlich verworfen wurde. Gemäß der Fusion können Anteilseigner von Asia Dragon ein Viertel ihrer Aktien mit einem 2-prozentigen Abschlag zum Vermögenswert verkaufen. Dies wird zu einer stärkeren Einheit führen, die unter dem Namen Invesco Asia Dragon Firmageschichte schreiben könnte. Mit einem kombinierten Vermögenswert von 815 Millionen Pfund steht dem Trust der Aufstieg in den FTSE 250 Index bevor, was ein erhöhtes Interesse von Indexfonds und Vermögensverwaltern anzieht. Die positive Resonanz der Anleger spricht für den Zusammenschluss, der im Januar zur Abstimmung steht: 55 Prozent der Asia Dragon und 38 Prozent der Invesco Asia Anteilseigner unterstützen den Schritt. Zu den attraktiven Aspekten des neuen Vorstandes gehört das Versprechen, den Abschlag aktiv zu kontrollieren und alle drei Jahre ein Aktienkaufangebot zu starten. Neil Rogan, Vorsitzender von Invesco Asia, strebt mit einer Senkung der Managementgebühr an, die jährlichen Ausgaben auf unter 0,7 Prozent zu reduzieren und damit den Fonds als kostengünstigsten seiner Kategorie zu positionieren. Als weiteren Vorteil wird die jährliche Dividende von 4 Prozent künftig vierteljährlich gezahlt.