In der hart umkämpften Automobilindustrie Japans erwägen die renommierten Hersteller Honda und Nissan eine vertiefte Zusammenarbeit, möglicherweise sogar eine Fusion. Dieser Schritt könnte durch den wachsenden Druck durch Konkurrenten wie Tesla und chinesische Hersteller motiviert sein, die die Branche in Umbruch versetzen. Zusammengelegt würden Honda und Nissan zur weltweit drittgrößten Automobilgruppe aufsteigen – knapp hinter den Giganten Toyota und Volkswagen. Im vergangenen Jahr verzeichnete Honda einen weltweiten Verkauf von 3,98 Millionen Fahrzeugen, während Nissan 3,37 Millionen Fahrzeuge verkaufte. Gemeinsam summierten sich ihre Verkäufe 2023 auf beeindruckende 7,35 Millionen Einheiten und übertrumpften damit den bisherigen Drittplatzierten, Südkoreas Hyundai, einschließlich seines Partners Kia. In Sachen Produktion lag Honda mit 4,19 Millionen Fahrzeugen ebenfalls vor Nissan, das 3,44 Millionen Fahrzeuge produzierte. Diese Unternehmen beschäftigen weltweit über 300.000 Mitarbeiter. Hondas Marktkapitalisierung liegt bei circa 44 Milliarden Dollar, während Nissan, beflügelt durch einen Kursanstieg, mit etwa 10 Milliarden Dollar bewertet wird. Ein Zusammenschluss könnte das über 52 Milliarden Dollar schwere Fiat-Chrysler-PSA-Merger von 2021 in den Schatten stellen. Geografisch sind Nordamerika und China die bedeutendsten Märkte für beide Herstellern, mit einem beträchtlichen Anteil der Verkaufszahlen. Hinsichtlich der Zukunft konzentrieren sich beide Unternehmen auf die Elektrifizierung. Honda plant, bis 2040 ausschließlich Elektrofahrzeuge und Brennstoffzellenfahrzeuge anzubieten, während Nissan anstrebt, bis 2030 60% seiner Verkäufe auf EVs und Hybride zu verlagern.