24. Dezember, 2024

Wirtschaft

Fusion am Horizont: Japanische Autobauer im Umbruch

Fusion am Horizont: Japanische Autobauer im Umbruch

Die angespannte Lage auf dem hart umkämpften Markt für Elektrofahrzeuge treibt die japanischen Autogiganten Honda und Nissan zu weitreichenden Überlegungen: Gemeinsam mit Mitsubishi Motors erwägen sie eine Fusion. Bei einer kurzfristig anberaumten Pressekonferenz verkündeten die Unternehmen den Beginn von Gesprächen über eine mögliche Zusammenarbeit.

Honda und Nissan, die nach Toyota zu den größten Autoherstellern Japans zählen, streben an, die Verhandlungen bis Mitte 2025 abzuschließen. Während Nissan und Honda bereits im Vorfeld ihre Kooperation in der Entwicklung von Elektrofahrzeugen intensiviert hatten, wird Mitsubishi Motors bis Anfang kommenden Jahres entscheiden, ob der Konzern sich der geplanten Fusion anschließt. Geplant ist die Bildung einer Holdingstruktur bis August 2026, die mit einem jährlichen Absatz von über acht Millionen Fahrzeugen entstehen würde.

Die Synergien zwischen Honda und Nissan sollen insbesondere dazu genutzt werden, um weltweit mit Branchenführern wie Tesla und dem chinesischen Hersteller BYD gleichzuziehen. Diese geben derzeit insbesondere in den Märkten USA und China den Ton an und setzen die japanischen Hersteller gehörig unter Druck. Insbesondere Nissan spürt die Einbrüche auf dem chinesischen Markt und die sich daraus ergebenden Absatzverluste.

Als Teil der Umstrukturierungsstrategie hatte Nissan-Chef Makoto Uchida bereits im November einen globalen Stellenabbau von rund 9.000 Arbeitsplätzen sowie eine 20-prozentige Reduktion der Produktionskapazitäten angekündigt, begleitet von einer Anpassung der Managementstrukturen. Auch die Gewinnprognosen wurden auf rund 905 Millionen Euro für das laufende Geschäftsjahr nach unten korrigiert.

Doch Nissan ist nicht allein. Auch andere große Player der Automobilindustrie wie Volkswagen und Mercedes-Benz ziehen sich aufgrund der wachsenden Konkurrenz in China zurück. Volkswagen plant bis 2030 den sozialverträglichen Abbau von über 35.000 Arbeitsplätzen, wobei ganze Werksschließungen vorerst nicht angedacht sind.