Vor fünf Jahren stand Deutschland still. Schulen, Kitas, Restaurants und viele Bereiche des öffentlichen Lebens wurden im März 2020 heruntergefahren, um die Ausbreitung des Coronavirus einzudämmen. Diese drastischen Maßnahmen führten zu intensiven Diskussionen, die bis heute anhalten.
Der erste "Lockdown" wurde durch Bund und Länder mit Beschlüssen am 16. und 22. März veranlasst, um die erste Infektionswelle zu brechen. Während Angela Merkel in einer eindringlichen Fernsehansprache die Akzeptanz der Bevölkerung für die Einschränkungen erbat, etablierte sich der Begriff "Lockdown" nach und nach als Synonym für das umfassende Stilllegen des öffentlichen Lebens.
Mit ersten Lockerungen Anfang Mai 2020 kehrte Stück für Stück Normalität ein, inklusive strenger Maßnahmen wie Maskenpflicht und Kundenlimits in Geschäften. Merkel betonte wiederholt, dass der temporäre Verlust persönlicher Freiheiten notwendig gewesen sei, um das Gesundheitssystem vor dem Kollaps zu schützen und Leben zu retten.
Die ökonomischen Folgen des Lockdowns waren erheblich. Der Staat reagierte mit umfassenden Milliarden-Hilfsprogrammen. Insbesondere Kinder litten unter den Schließungen von Schulen und Kitas. Jens Spahn, der damalige Gesundheitsminister, gestand später ein, dass der Schutz der Jüngeren nicht ausreichend gewesen sei.
Eine umfassende Aufarbeitung des Krisenmanagements, inklusive Impf- und Maskenstrategien, steht noch aus. Gesundheitsminister Karl Lauterbach und Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier haben bereits signalisiert, dass nach der Wahl ein neuer Anlauf in dieser Richtung unternommen werden sollte, um eine gesellschaftliche Versöhnung zu erreichen.
Seit Ostermontag 2023 sind keine bundesweiten Corona-Schutzmaßnahmen mehr in Kraft. Das Infektionsschutzgesetz bietet jedoch Möglichkeiten, bei künftigen Gesundheitskrisen Maßnahmen zu ergreifen. Auch hinsichtlich der Impfstoffversorgung bestehen noch Verpflichtungen, etwa an Biontech und Novavax, die bis mindestens 2026 eingehalten werden sollen.
Der Weg durch die Pandemie hat nicht nur das öffentliche Leben verändert, sondern auch die politischen und gesellschaftlichen Diskurse geprägt. Die Auseinandersetzungen und Lehren aus dieser Zeit werden wohl noch lange nachwirken.