Die geopolitischen Spannungen im Nahen Osten haben die Ölpreise in die Höhe getrieben. Sowohl Brent als auch WTI, zwei der wichtigsten Rohölsorten, verzeichneten in den letzten Tagen starke Zuwächse. Experten warnen: Wenn der Konflikt weiter eskaliert, könnte der Ölpreis auf 200 US-Dollar pro Barrel steigen.
Für Investoren stellt sich daher die Frage, wie sie von dieser Entwicklung profitieren können. Die Bank of America (BofA) hat fünf ETFs identifiziert, die eine attraktive Möglichkeit bieten, am Boom teilzuhaben.
Ölpreise auf dem Vormarsch – das steckt dahinter
Am vergangenen Freitag erlebten die Ölpreise einen deutlichen Sprung: Brent-Rohöl, das weltweit als Referenz gilt, kletterte auf 78,05 US-Dollar pro Barrel, während WTI, das für den US-Markt steht, auf 74,38 US-Dollar stieg.
Innerhalb einer Woche haben beide Rohölsorten Zuwächse von über acht Prozent verzeichnet. Die Ursache? Die immer weiter eskalierenden Konflikte im Nahen Osten und die Sorge, dass wichtige Förderregionen ins Visier geraten könnten.
US-Präsident Joe Biden warnte zwar, dass es bisher keine konkreten Angriffe auf iranische Ölanlagen gegeben habe, doch die Unsicherheit bleibt groß. Und Unsicherheit ist auf den Märkten oft der Nährboden für steigende Rohstoffpreise.
Anleger im Fokus: Mit ETFs auf den Ölpreis setzen
Für Anleger, die von den steigenden Ölpreisen profitieren wollen, könnten börsengehandelte Fonds (ETFs) eine interessante Möglichkeit sein. Im Gegensatz zu Einzelinvestitionen in Ölaktien oder physisches Rohöl bieten ETFs den Vorteil, dass sie oft breiter aufgestellt sind und in verschiedene Öl- oder Rohstoffmärkte investieren. Die Bank of America hat in einer aktuellen Analyse fünf ETFs vorgestellt, die sich in der jetzigen Marktlage lohnen könnten.
1. DBO (Invesco DB Oil Fund)
Dieser ETF setzt auf längerfristige WTI-Futures. Das bedeutet, er investiert in Verträge, die den Kauf von Rohöl zu einem festgelegten Preis zu einem späteren Zeitpunkt sichern.
Diese Strategie könnte sich besonders in einem Umfeld lohnen, in dem die Ölpreise stetig steigen. Seit 2018 hat der DBO eine Rendite von 46 Prozent erzielt – in einem volatilen Marktumfeld eine starke Leistung. Laut der Bank of America könnte dieser ETF eine stabile Möglichkeit für Anleger sein, die von der aktuellen Preisentwicklung profitieren wollen.
2. BNO (United States Brent Oil Fund LP)
Während der DBO auf WTI setzt, investiert der BNO in Brent-Futures. Brent ist der globale Maßstab für Rohölpreise und gilt als zuverlässige Benchmark.
Mit einer Rendite von 54 Prozent seit 2018 ist der BNO eine direkte Möglichkeit, von den Entwicklungen auf dem globalen Ölmarkt zu profitieren. Experten der BofA sehen hier weiterhin Potenzial – besonders, wenn der Konflikt im Nahen Osten weiter eskaliert.
3. HGER (Harbor Commodity All Weather Strategy ETF)
Der HGER-ETF bietet Anlegern eine breitere Diversifikation, da er nicht nur in Öl, sondern auch in andere Rohstoffe investiert. Diese Streuung kann besonders in volatilen Marktphasen von Vorteil sein, in denen nicht nur Öl, sondern auch andere Rohstoffe im Preis steigen könnten.
Laut der Bank of America passt sich dieser ETF dynamisch den Marktgegebenheiten an und könnte somit eine interessante Wahl für vorsichtige Anleger sein, die dennoch vom Ölpreisboom profitieren wollen.
4. USCI (United States Commodity Index Fund)
Der USCI-ETF bietet eine breite Streuung über verschiedene Rohstoffe hinweg – von Öl über Metalle bis hin zu Agrarprodukten. Dies macht ihn zu einer flexiblen Möglichkeit für Anleger, die sich nicht allein auf Öl konzentrieren, aber dennoch von dessen Preisentwicklung profitieren wollen.
Besonders in unsicheren Marktphasen bietet der USCI die nötige Flexibilität, um von den Bewegungen im Rohstoffsektor zu profitieren.
5. COM (Direxion Auspice Broad Commodity Strategy ETF)
Auch der COM-ETF setzt auf eine breite Palette von Rohstoffen, darunter Öl. Dieser ETF zeichnet sich durch seine dynamische Anpassung an Marktbedingungen aus, was ihn besonders in turbulenten Zeiten zu einer interessanten Wahl macht.
Anleger, die eine etwas breitere Rohstoffstrategie verfolgen wollen, können mit dem COM-ETF von der Preisentwicklung im Öl- und Rohstoffsektor profitieren.
Ölpreisspekulationen: Wo geht die Reise hin?
Die Unsicherheiten im Nahen Osten könnten den Ölpreis weiter antreiben. Einige Analysten gehen davon aus, dass der Preis pro Barrel Brent-Rohöl in den nächsten Monaten bis auf 200 US-Dollar ansteigen könnte, wenn sich die geopolitischen Spannungen verschärfen. Diese Aussicht treibt die Investitionen in Öl-ETFs weiter an.