Die Sheriff-Abteilung von Fulton County hat beschlossen, etwa 1,4 Millionen Dollar an nicht bezahlte Rechnungen an die New Yorker Firma Strategic Security Corp. zu überweisen. Diese Maßnahme folgt auf deren Entscheidung, nach Ausbleiben der Zahlungen den Sicherheitsdienst im örtlichen Gefängnis einzustellen und die dort stationierten 80 Wachleute abzuziehen.
Seit Beginn des Vertrages im Jahr 2023 gelang es der Behörde unter Leitung von Sheriff Patrick Labat nicht, die Sicherheitsfirma vollständig zu bezahlen, wie deren CEO Joseph Sordi bereits im August berichtete. Sprecherin Natalie Ammons äußerte hingegen, dass einige Rechnungen in voller Höhe beglichen wurden. Labat gerät derweil unter zunehmenden Druck vonseiten der Landkreisverwaltung, da er es nicht nur versäumt habe, die gefährlichen Zustände im Gefängnis zu verbessern, sondern auch Vorwürfe der Misswirtschaft gewichtiger Budgets in Höhe von 146 Millionen Dollar im Raum stehen.
Die Probleme in Labats Verwaltung reißen nicht ab. Bereits im Vorjahr stellte der Landkreis die Finanzmittel für den Wohlfahrtsfonds der Insassen ein, nachdem Gelder missbräuchlich für Promotion-Events und Beratungsgebühren verwendet worden waren. Die Behörde reagierte mit der Entlassung des zuständigen Fondsadministrators.
Auch bemängelte der Landkreis die Unterfinanzierung der Sheriff-Abteilung und beschrieb sie als hinderlich für die Erfüllung vertraglicher und operationeller Aufgaben. Im Oktober 2023 entzog die Kommission der in Georgia ansässigen Talitrix 2,1 Millionen Dollar an Mitteln, da diese von den versprochenen 1.000 Überwachungsarmbändern nur 15 lieferte. Talitrix reagierte mit einer Klage wegen Nichtbezahlung.
Trotz regelmäßiger Erhöhungen des Budgets, wie die 66%-Steigerung seit 2019, kritisiert der Vorsitzende der Bezirkskommission, Robb Pitts, das unzureichende Budgetmanagement Labats. Zudem wurde der Vertrag mit Strategic Security Corp. unter fragwürdigen Umständen abgeschlossen, da die Einkaufsabteilung des Landkreises nicht einbezogen wurde. Pitts stellte klar, dass für das Jahr 2024 1,3 Millionen Dollar unter Berücksichtigung der vertraglichen Verpflichtungen bereitgestellt wurden. Nachdem der Haushalt massiv überschritten wurde, soll ein neues Beschaffungsverfahren die Kontrolle verbessern. Labat, der sich dagegen wehrt, plant rechtliche Schritte gegen die Kommission.