Die renommierte französische Großbank Societe Generale hat bekannt gegeben, ihre obere Führungsebene neu zu strukturieren. Der bisherige Vizechef Philippe Aymerich und die Finanzchefin Claire Dumas treten von ihren Positionen zurück. Die Verantwortlichkeit für die Finanzabteilung wird ab dem 7. Januar von Leopoldo Alvear übernommen, der derzeit noch als Finanzchef bei der spanischen Großbank Sabadell tätig ist. Diese Veränderungen wurden im Rahmen der Veröffentlichung der Quartalszahlen in Paris mitgeteilt. Die Börse reagierte positiv auf diese Nachricht sowie auf den deutlichen Gewinnanstieg im dritten Quartal. Die Aktie der Societe Generale kletterte am Vormittag um beeindruckende siebeneinhalb Prozent auf etwa 25,50 Euro, womit sie die bisherigen Verluste des Jahres mehr als ausgleichen konnte. Dieses Aufbäumen machte das Wertpapier zum Spitzenreiter im Pariser Leitindex CAC 40. Im Gegensatz dazu enttäuschte die Aktie der Konkurrentin BNP Paribas mit einem Rückgang von etwa sechs Prozent und erreichte damit den Tiefpunkt unter den französischen Standardwerten. Mit der neuen Führungsstruktur verzichtet Societe Generale auf einen zusätzlichen Vorstandsposten. Künftig wird Bankchef Slawomir Krupa von nur noch einem Stellvertreter unterstützt: Während Philippe Aymerich aufhört, bleibt Pierre Palmieri in seiner Funktion. Das dritte Quartal verlief insgesamt besser als von Experten erwartet. Die Erträge stiegen um mehr als zehn Prozent auf 6,8 Milliarden Euro. Insbesondere der Handel mit Wertpapieren und das aufstrebende Privatkundengeschäft in Frankreich trugen zu diesem Erfolg bei. Der Konzern verzeichnete einen Überschuss von fast 1,6 Milliarden Euro, was fast einer Verdreifachung im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Hohe Abschreibungen hatten damals den Gewinn belastet. Branchenexperte Joseph Dickerson vom Analysehaus Jefferies sieht in diesen Zahlen einen Wendepunkt im französischen Privatkundensegment der Bank.