Die russische Luftfahrtholding OAK hat bedeutende personelle Veränderungen bei ihren führenden Flugzeugbauern Jakowlew und Tupolew vorgenommen. Die Tageszeitung "Kommersant" berichtete über die Entlassung von Andrej Boginski, dem Generaldirektor von Jakowlew, sowie Konstantin Timofejew, dem Verwaltungsdirektor von Tupolew. Die Aufgaben der Entlassenen wird zukünftig der OAK-Generaldirektor Wadim Badecha zusammen mit seinem Stellvertreter Alexander Bobryschew übernehmen. Dieser Schritt soll sicherstellen, dass die Ressourcen der Holding gebündelt und gezielt für die Zertifizierung und Serienproduktion einheimischer Zivilflugzeuge eingesetzt werden. Informationen aus Fachkreisen zufolge sei dieser Führungswechsel eine Reaktion auf die unbefriedigende Entwicklung bei Passagierflugzeugen, die von der russischen Regierung moniert wurde. Im Zentrum der Kritik steht insbesondere das Mittelstreckenflugzeug MS-21, dessen Serienproduktion sich seit Jahren verzögert. Ursprünglich hätte es bereits Mitte des letzten Jahrzehnts ausgeliefert werden sollen, doch wurde der Zeitplan immer wieder verschoben. Der aktuelle Termin für 2023 konnte nicht eingehalten werden und wurde nun auf 2025 verlegt. Die neuesten Verzögerungen sind zudem auf westliche Sanktionen zurückzuführen, die im Zusammenhang mit Russlands Angriffskrieg in der Ukraine verhängt wurden und den Ersatz von etwa 80 importierten Bauteilen, einschließlich der Triebwerke, erforderlich machen.