20. Februar, 2025

Wirtschaft

Führungswechsel bei Norma Group sorgt für Unruhe an den Märkten

Führungswechsel bei Norma Group sorgt für Unruhe an den Märkten

Der Autozulieferer Norma Group, bekannt für seine Expertise in der Verbindungstechnik, steht vor einem unerwarteten Führungswechsel. Vorstandsvorsitzender Guido Grandi hat beschlossen, sein Amt zum 17. Februar 2025 niederzulegen, was das Unternehmen in der späten Phase des Montagabends verkündete. Hintergrund dieser Entscheidung seien strategische Differenzen hinsichtlich der zukünftigen Ausrichtung der Firma. Übergangsweise übernimmt Mark Wilhelms, bisheriger Aufsichtsratsvorsitzender, die Leitung des Unternehmens. Kerstin Müller-Kirchhofs wird interimistisch den Aufsichtsratsvorsitz einnehmen.

Die Nachricht traf die im SDax gelistete Norma-Aktie hart. So verzeichnete das Papier am Dienstag einen Rückgang von nahezu zehn Prozent. Vorher hatte die Aktie seit Bekanntwerden der Verkaufspläne der Wassermanagement-Sparte im November stark an Wert gewonnen, bevor sie in der letzten Woche ein Hoch erreichte.

Laut dem Analysten Klaus Ringel von Oddo-BHF kam Grandis Rücktritt überraschend und stellt eine erhebliche Unsicherheit für Investoren dar. Grandi hatte sich für den Verkauf des Wassergeschäfts eingesetzt und parallel auf eine Expansion im Industriegeschäft hingearbeitet. Ringel zog daraufhin seine Kaufempfehlung zurück und kündigte an, sein Kursziel zu überarbeiten.

Das Wassermanagement, das Norma seit 2012 als bedeutende Einnahmequelle aufgebaut hat, machte zuletzt ein Viertel des Umsatzes aus. Hingegen bleibt der Kernfokus des Unternehmens weiterhin auf Verbindungslösungen, die insbesondere in der Automobilindustrie und im verarbeitenden Gewerbe gefragt sind. Grandi hatte diese Schwerpunkte seit Mitte 2023 verfolgt. Unternehmenszahlen für 2024 zeigen einen Umsatzrückgang um 5,5 Prozent auf 1,16 Milliarden Euro, während das bereinigte Steuerergebnis auf 92,3 Millionen Euro fiel, bei stabiler operativer Marge.