In einem überraschenden Schritt hat Intel-CEO Pat Gelsinger seinen Rücktritt angekündigt und seine Position innerhalb des Unternehmens aufgegeben. Als Interims-Doppelspitze treten nun David Zinsner und Michelle Johnston Holthaus an, um die Geschicke des Unternehmens zu lenken. Gelsinger, der auf eine mehr als 40-jährige Karriere bei Intel zurückblickt, trat auch von seinem Posten im Aufsichtsrat zurück. Zu Beginn seiner Laufbahn im Jahr 1979 war er Intels erster Chief Technology Officer und kehrte im Jahr 2021 in die Rolle des CEO zurück.
Während Intel die Suche nach einem neuen CEO einleitet, übernehmen Zinsner, bislang Executive Vice President und Chief Financial Officer, sowie Holthaus, kürzlich zur CEO von Intel Products ernannt, interimistisch die Führung. Frank Yeary, unabhängiger Vorsitzender der Intel-Board, übernimmt derweil als Interims-Executive Chair die Aufsicht.
Yeary würdigte Gelsingers Beitrag, der maßgeblich an der Modernisierung der Chipproduktion beteiligt war und wesentliche Impulse zur Innovationskraft des Unternehmens beigetragen hat.
Zu den aktuellen Herausforderungen gehört die Anpassung an die geänderten Finanzierungspläne seitens der US-Regierung. Obwohl Präsident Joe Biden Intel im März eine umfassende Förderung von bis zu 8,5 Milliarden Dollar in Aussicht stellte, wird nun ein Teil davon reduziert. Ursprünglich war die Summe für den Ausbau der landesweiten Chipproduktion vorgesehen, jedoch fließen auch 3 Milliarden Dollar in die Herstellung von Computerchips für das Militär. Die Kürzungen stehen laut mit der Situation vertrauten Personen nicht im Zusammenhang mit Intels finanziellen Leistungen.
Intels Aktien zeigten sich in frühem Handel robust und verzeichneten ein Plus von über 4%, trotz der Herausforderungen, die das Unternehmen zuletzt mit der Entlassung von 15% seiner Belegschaft zu bewältigen hatte. Dieser Schritt war Teil der Strategie, um in einem zunehmend umkämpften Markt mit Konkurrenten wie Nvidia und AMD zu konkurrieren.