18. September, 2024

Wirtschaft

Führungswechsel bei Ford: Ted Cannis verlässt nach 35 Jahren das Unternehmen

Führungswechsel bei Ford: Ted Cannis verlässt nach 35 Jahren das Unternehmen

Die Ära Ted Cannis endet bei Ford: Nach 35 Jahren im Unternehmen zieht sich der CEO von Ford Pro, der Nutzfahrzeugsparte des Automobilherstellers, zum Monatsende in den Ruhestand zurück. Cannis, der seit Gründung von Ford Pro im Jahr 2021 an der Spitze stand, hatte in den letzten Jahren auch die globale Kundenservice-Sparte (FCSD) des Unternehmens geleitet.

Jim Farley, Präsident und CEO von Ford, erklärte, dass Cannis maßgeblich dazu beigetragen habe, Ford Pro zu einem Unternehmen mit einem zu erwartenden Jahresumsatz von 70 Milliarden Dollar zu entwickeln. Dies entspricht der Größe eines Fortune-100-Unternehmens. Ford Pro verzeichnete im zweiten Quartal beeindruckende 600.000 zahlende Abonnements, was das Potenzial der technologiegetriebenen Wachstumssparte unterstreicht.

Cannis begann seine Karriere 1989 bei Ford im Finanzwesen und bekleidete im Laufe der Jahre verschiedene Führungspositionen in Venezuela, Argentinien, der Türkei und Russland. Von 2017 bis 2020 leitete er als globaler Direktor das Elektrofahrzeug-Programm und war unter anderem an der Entwicklung des Mustang Mach-E, des F-150 Lightning und des E-Transit beteiligt. Cannis selbst bezeichnete seine Zeit bei Ford Pro und FCSD als den spannendsten und lohnendsten Abschnitt seiner Berufslaufbahn.

Andrew Frick, derzeit Präsident von Ford Blue, der Sparte für Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor, übernimmt vorübergehend die Leitung von Ford Pro. Daniel Justo, bislang Finanzvorstand von Ford Blue, tritt seine neue Position als Vizepräsident von FCSD am 1. Oktober an. Justo, ehemaliger Präsident von Ford Südamerika, wird in seiner neuen Rolle an Frick berichten.

Ford Pro gilt als die stärkste Waffe des Unternehmens, konnte allein im zweiten Quartal 2,6 Milliarden Dollar einnehmen und verzeichnete einen Umsatz von 47,8 Milliarden Dollar, ein Anstieg von 6,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Trotz dieser starken Zahlen verzeichnete die Aktie von Ford seit Jahresbeginn einen Rückgang um 12,8 Prozent.

Analyst Adam Jonas von Morgan Stanley bezeichnete den Abgang von Cannis als 'großen Verlust' für Ford und hob hervor, dass kein direkter Nachfolger angekündigt wurde. Dies könnte die Frage aufwerfen, ob hinter dem unerwarteten Führungswechsel fundamentale Probleme liegen.