16. September, 2024

Technologie

Führungswechsel bei Darktrace vor Übernahme durch Thoma Bravo

Führungswechsel bei Darktrace vor Übernahme durch Thoma Bravo

Poppy Gustafsson tritt als CEO des britischen Cybersecurity-Unternehmens Darktrace zurück, um den bevorstehenden Übergang des Unternehmens zu erleichtern. Jill Popelka, derzeitige Chief Operating Officer, übernimmt die Führung des Unternehmens und wird am Freitag wieder Mitglied des Vorstands des im FTSE 100 gelisteten Unternehmens. Darktrace hatte im April bekannt gegeben, dass Thoma Bravo, eine US-amerikanische Private-Equity-Firma, sich bereit erklärt hatte, die Gruppe in einer Transaktion im Wert von 4,3 Milliarden Pfund zu privatisieren. Gustafsson erklärte, dass der Zeitpunkt der Übergabe ideal sei, um Popelka die Leitung durch diese Übergangsphase und darüber hinaus zu ermöglichen. Popelka bringt umfassende Führungserfahrung von Unternehmen wie Snap und SAP SuccessFactors mit und wird ihre Zeit zwischen dem Hauptsitz von Darktrace in Großbritannien und den USA aufteilen. Darktrace erwartet, dass der Deal diesen Monat die endgültige Genehmigung der ausländischen Regulierungsbehörden erhält. Danach wird die Zustimmung des britischen Gerichts eingeholt, und der Abschluss der Transaktion steht unmittelbar bevor. Nach der Übernahme wird Gustafsson eine Rolle als nicht geschäftsführende Direktorin einnehmen. Sie reflektierte emotional über ihre Zeit bei Darktrace und sprach von einer intensiven persönlichen und beruflichen Herausforderung. Das in Cambridge ansässige Unternehmen wurde 2013 gegründet und bietet KI-basierte Cybersicherheitsdienste an. Darktrace ging 2021 an die Börse und hatte seitdem eine wechselvolle Geschichte an den öffentlichen Märkten. Im Jahr 2023 veröffentlichte Quintessential Capital Management, ein in New York ansässiger Shortseller, einen Bericht mit Vorwürfen gegen Darktrace. Das Unternehmen soll angeblich Verkäufe an „Phantom“-Kunden simuliert oder antizipiert haben und Einnahmen aus Hardware als Software falsch deklariert haben. Darktrace wies diese Behauptungen zurück. Zusätzlich kämpfte Darktrace mit seiner Verbindung zu Mike Lynch und dessen Firma Autonomy, bevor Lynch im Juni von strafrechtlichen Anklagen freigesprochen wurde. Lynch war einer von sieben Todesopfern, als die Superyacht Bayesian vor der Küste Siziliens sank. Popelka sieht enormes Potenzial in Darktrace und betonte, dass die Technologie des Unternehmens für Organisationen weltweit entscheidend sei. Sie trat im Januar als nicht geschäftsführende Direktorin in den Vorstand von Darktrace ein und wurde im Juni COO, woraufhin sie ihren Vorstandsposten aufgab. Thoma Bravo-Partner Andrew Almeida äußerte volle Unterstützung für den Nachfolgeplan von Poppy und dem Vorstand.