24. November, 2024

Education

Führungswechsel an der Ivy-League-Spitze: Martha E. Pollack verlässt Cornell University

Führungswechsel an der Ivy-League-Spitze: Martha E. Pollack verlässt Cornell University

In unerwarteter Wendung verkündete Martha E. Pollack, die derzeitige Präsidentin der Cornell University, per E-Mail ihren Rücktritt und sorgte damit für Gesprächsstoff innerhalb der akademischen Gemeinschaft. Pollack, die seit sieben Jahren an der Spitze der renommierten Ivy-League-Universität stand, bekundete ihren festen Entschluss, sich einer neuen Lebensphase zuzuwenden. Ihr Rücktritt, betonte sie, sei eine persönliche Entscheidung und steht im Kontext einer fünf Jahrzehnte währenden Karriere in Forschung und Lehre.

Die Computerwissenschaftlerin wird ihre Amtszeit bis zum 1. Juli fortsetzen. Der Vorstandsvorsitzende der Universität, Kraig H. Kayser, teilte daraufhin mit, dass der derzeitige Provost Michael I. Kotlikoff als interimistischer Präsident für die nächsten zwei Jahre ernannt wurde. Kotlikoff, der zuvor Dekan der veterinärmedizinischen Fakultät von Cornell war, tritt somit eine wichtige Übergangsfunktion an.

Der Rückzug Pollacks lässt die Ivy-League-Universitäten Harvard, Yale, die University of Pennsylvania und nun auch Cornell in einen Status des Führungswechsels treten, wobei drei bereits interimsweise Präsidenten eingesetzt haben oder sich in der Suche nach einem neuen Oberhaupt befinden. Die Leitungsänderungen folgen kurz auf die Rücktritte der Präsidenten von Harvard und Penn, die teilweise auf Konsequenzen ihrer Aussagen bei einer Kongressanhörung zum Thema Antisemitismus auf den Campus zurückzuführen sind.

Unüblich erscheint die geplante Verzögerung der Suche nach einer dauerhaften Nachfolgelösung, welche erst sechs bis neun Monate vor dem Ende von Kotlikoffs Interimszeit angesetzt wurde. Unterdessen steht die Universität wegen des Umgangs mit pro-palästinensischen Studentenprotesten in der Kritik. Laut Risa L. Lieberwitz, einer Professorin an der Cornell University und Vorsitzenden der lokalen American Association of University Professors, sei die Anwendung drastischer Disziplinarmaßnahmen, die zu einer temporären Suspendierung der betroffenen Studenten führten, nicht gerechtfertigt.

Kayser bezeichnet Pollack trotz der aktuellen Kontroversen als "transformationsstarke Führungspersönlichkeit", die während ihrer Amtszeit die finanzielle Unterstützung an der Cornell University erhöhte und neue Studienprogramme ins Leben rief.