Die turbulente Nachgeschichte des Bankrotts des Kryptounternehmens FTX erhält ein neues Kapitel, während die Firma rechtliche Schritte gegen Anthony Scaramucci und sein Hedgefonds SkyBridge Capital einleitet. FTX, das sich in einem Feldzug zur Rückgewinnung von Geldern für seine Gläubiger befindet, hat gleich 23 Klagen beim Konkursgericht in Delaware eingereicht. Auf der Liste der Beklagten finden sich prominente Namen wie die Digital-Asset-Plattform Crypto.com und politische Organisationen wie FWD.US, welche von Mark Zuckerberg gegründet wurde.
Im Zentrum des aktuellen Rechtsstreits steht die Behauptung, dass der Gründer von FTX, Sam Bankman-Fried, im Krypto-Winter 2022 eine kostspielige Einflussnahmepolitik betrieben habe, um ausgedehnte Netzwerke in den Bereichen Finanzen und Politik aufzubauen. FTX argumentiert, dass eine bemerkenswerte Verbindung zu Scaramucci bestand, um dessen etabliertes finanzielles, politisches und soziales Netzwerk zu nutzen. Man geht nun gegen diese Investitionen vor, da ihnen wenig tatsächlicher Nutzen, außer dem Erhalt von Bankman-Frieds Ansehen, zugeschrieben wird.
Laut Gerichtsdokumenten investierte Bankman-Fried im Jahr 2022 rund 67 Millionen Dollar in diverse Projekte von SkyBridge. Diese Investition erfolgte zu einem Zeitpunkt, als SkyBridges verwaltetes Vermögen von einem Höchststand von 9 Milliarden Dollar im Jahr 2015 auf 2,2 Milliarden Dollar gesunken war. Ein Kommentar seitens Scaramucci blieb aus.
Im September 2022 verkündeten Bankman-Fried und Scaramucci die geplante Übernahme eines 30%-Anteils von SkyBridge durch FTXs Venture-Arm, doch konkrete Finanzdetails wurden damals nicht enthüllt. Kurz darauf, in einem dramatischen Wendepunkt, meldete FTX Insolvenz an und Bankman-Fried wurde auf den Bahamas wegen Betrugsvorwürfen verhaftet.