FTX-Gläubiger erhalten grünes Licht für Milliarden-Rückzahlung

Die angeschlagenen Gläubiger des zusammengebrochenen Kryptowährungs-Börsenriesen FTX können sich auf eine Rückzahlung von bis zu 16,5 Milliarden Dollar freuen. Ein US-amerikanischer Insolvenzplan wurde am Montag genehmigt und markiert damit das Ende einer turbulenten Phase, die im November 2022 begann, als die Firma zusammenbrach und Millionen Kunden weltweit ohne Zugang zu ihren Konten zurückblieben. Im letzten Jahr wurde der frühere Geschäftsführer Sam Bankman-Fried verurteilt, da er Kundengelder vor dem Zusammenbruch unterschlug. Er erhielt eine Gefängnisstrafe von 25 Jahren. Dank des Abkommens könnten ehemalige Kunden nun bis zu 119 Prozent der Gelder zurückerhalten, die sie zum Zeitpunkt der Insolvenz in ihren Konten hatten, gibt FTX an. Die Gläubiger könnten 60 Tage nach Inkrafttreten des Plans auf ihre Gelder zugreifen, wobei das endgültige Datum noch zur Festlegung aussteht. John J Ray III, der für den Umgang mit dem Insolvenzverfahren eingesetzte Anwalt und gegenwärtige CEO, bezeichnete die Zustimmung als bedeutenden Meilenstein bei den Rückzahlungsbemühungen der Firma an Menschen und Unternehmen in über 200 Gebieten weltweit. Er stellte fest, dass man gut aufgestellt sei, 100 Prozent der Insolvenzansprüche plus Zinsen für nichtstaatliche Gläubiger zurückzuzahlen – dies im Rahmen des größten und komplexesten Insolvenzguthaben-Verteilungsverfahrens der Geschichte. Beim FTX-Konkurs Ende 2022 wurden ungefähr 8 Milliarden Dollar an Kundengeldern vermisst, ausgenommen die Schulden bei Investoren und anderen. Das Team um Mr. Ray konnte seitdem Vermögenswerte im Wert von 14,7 bis 16,5 Milliarden Dollar zurückgewinnen, unter anderem durch den Verkauf der verbleibenden FTX-Besitzteile wie der Investition in die KI-Firma Anthropic. Das vereinbarte Gerichtsurteil erlaubt es der Firma, die Kunden vor den anderen ungesicherten Gläubigern wie der Regierung zu entschädigen. Allerdings sind einige ehemalige Kunden unentschlossen. Die Auszahlung in Bar wird von einigen als nicht ausreichend erachtet, da die ehemals gehaltenen Krypto-Werte heute wesentlich mehr wert wären, wäre der Diebstahl nicht erfolgt. Besonders Bitcoin hat seit November 2022 mehr als das Dreifache an Wert gewonnen.