Joel Weiss, 85 Jahre alt und Einwohner von Boca Raton, Florida, staunte nicht schlecht, als er auf seiner aktuellen Citibank-Abrechnung verdächtige Posten entdeckte – darunter eine Ausgaben von 3.000 Dollar in Indiana, DVDs von King Kong und mehrere nicht nachvollziehbare Amazon-Käufe. Da er weder etwas bei Amazon im Jahr 2024 bestellt hatte noch jemanden in Indiana kannte, vermutete er Betrug und kontaktierte umgehend seine Bank, um seine Kreditkarte sperren zu lassen. Doch auch nach zwei Monaten blieben seine Konten weiterhin aktiv und die fragwürdigen Abbuchungen mehrten sich.
Sein Sohn, Matthew Weiss, der ihm in der Angelegenheit beisteht, berichtete, dass die Kommunikation mit verschiedenen Kundendienst- und Betrugsmitarbeitern von Citibank äußerst frustrierend verlaufen sei. Obwohl die Karte seines Vaters nach dem ersten Anruf eingefroren und durch eine neue ersetzt wurde, liefen weiterhin unfreiwillige Abbuchungen. Laut Yashin Manraj, CEO von Pvotal Technologies, gibt es ein System, das wiederkehrende Zahlungen trotz Kartentausch fortsetzt, um Sicht-Dienstleistungen nicht zu beeinträchtigen. Diese Lösung hat jedoch auch Tücken, wie sich zeigt.
Manraj erklärte, dass Händler und Kreditkartenprozessoren Mechanismen eingeführt haben, die den Übergang zwischen alten und neuen Kartendaten erleichtern sollen. Leider kann dies auch unbeabsichtigt zu einem Fortbestehen des Betrugs führen, wenn die alte Karte gesperrt wurde und die neuen Informationen ohne Kenntnis des Nutzers übertragen werden.
Alexander Hall, Architekt für Vertrauen und Sicherheit bei Sift, betonte, dass Banken möglicherweise nicht sofort das Konto schließen, um die betrügerischen Transaktionen besser nachverfolgen und anfechten zu können. Zeitgleich geriet Citibank im Januar in die Schlagzeilen, als die New Yorker Generalstaatsanwältin Letitia James die Bank verklagte, weil sie Betrugsopfer angeblich nicht ausreichend unterstützte.
Experten, die von GOBankingRates befragt wurden, empfehlen einige Strategien für den Umgang mit solchen Herausforderungen bei der Kreditkartenverwaltung. Dazu gehört das Einfrieren der Kreditwürdigkeit oder das Setzen eines Fraud Alerts bei den großen Kreditbüros, um zusätzlichen Schutz zu gewährleisten.
Yashin Manraj empfiehlt darüber hinaus, in besonderen Fällen das Kreditlimit auf einen symbolischen Dollar zu senken, um weiteren Missbrauch zu verhindern – auch wenn dies negative Auswirkungen auf die Bonität haben kann. Chris Borkenhagen von Authentic ID rät, im Hartnäckigkeitsfall formelle Beschwerden bei der FBI oder der CFPB einzureichen, um das Problem an die zuständigen Stellen weiterzuleiten und die Banken unter Druck zu setzen.
Die Herausforderung, ein Konto nach dem Tod eines Betrugsopfers zu schließen, bleibt ebenfalls bestehen, obwohl entsprechende Richtlinien existieren, um den Prozess für Hinterbliebene zu erleichtern.