24. September, 2024

Wirtschaft

Frühzeitig startende Bauarbeiten sorgen für Spannungen in Grünheide

Frühzeitig startende Bauarbeiten sorgen für Spannungen in Grünheide

Am Protestcamp nahe der Tesla-Fabrik in Grünheide herrscht seit den frühen Morgenstunden rege Aktivität. Die Polizei Brandenburg unterstützt die Sicherung der Baustellen, die von der Deutschen Bahn in Zuge von Baumaßnahmen errichtet werden. "Im Rahmen von Baumaßnahmen der Deutschen Bahn wurde die Polizei Brandenburg zur Absicherung um Unterstützung gebeten", teilte ein Polizeisprecher mit.

Polizeikräfte vor Ort sichern den Baustellenbereich, um sicherzustellen, dass keine Gefahren für Unbeteiligte bestehen und die Arbeiten ohne Behinderung fortschreiten können. Darüber hinaus soll die Polizei etwaige, anlassbezogene Straftaten gegen die genehmigten Bauarbeiten verhindern.

Die Deutsche Bahn erklärte die nächtlichen Arbeiten mit einem zeitlich beschränkten Fenster, das zur Überquerung eines alten Gleises genutzt wurde, das den Shuttleverkehr von Tesla betrifft. "Wir müssen das Material und die Menschen vor Ort haben", so Michael Klein, Pressesprecher der Deutschen Bahn. Die Bauarbeiten beinhalten das Errichten einer knapp drei Kilometer langen Baustraße, die für spätere, umfangreichere Bauprojekte am Industriestandort Freienbrink notwendig ist.

Diese Bauaktivitäten sind Teil der Vorbereitungen für den Ausbau der Bahn-Infrastruktur rund um das Tesla-Werk. Dabei handelt es sich unter anderem um den Bau eines Güterbahnhofs, der die täglichen Lkw-Fahrten erheblich reduzieren soll, sowie eines neuen Personenbahnhofs Fangschleuse.

Die nächtlichen Baumaßnahmen wurden von den Aktivisten des Protestcamps als Provokation empfunden. Die Waldbesetzer waren überrascht von dem massiven Polizeiaufgebot und den einhergehenden Baumfällungen. Ihr Hauptzugang zum Versammlungsort wurde gesperrt, was als Einschüchterungsversuch interpretiert wurde. "Wir wussten erst mal gar nichts", sagte eine Sprecherin der Initiative "Tesla stoppen".

Seit Februar protestieren Aktivisten gegen die Erweiterung der Werksfläche Teslas. Trotz einer Bürgerbefragung, bei der die Mehrheit gegen die Erweiterung stimmte, setzten die Gemeinderäte von Grünheide die Pläne durch. Nach Abschluss der Arbeiten des Kampfmittelräumdienstes müssen die betroffenen Waldflächen jedoch erst von Tesla erworben werden, da sie aktuell noch im Landbesitz sind.