Der deutsche Philologenverband setzt sich vehement dafür ein, dass eine zukünftige Bundesregierung verstärkt in die frühe Bildungsphase investiert. Anlass sind unbefriedigende Ergebnisse in Deutsch und Mathematik bei aktuellen Schulstudien. Die Verbandsvorsitzende Susanne Lin-Klitzing äußerte gegenüber der Deutschen Presse-Agentur Bedenken, dass das von der Ampel-Koalition initiierte Startchancenprogramm, das sich an 4.000 Schulen richtet, nicht früh genug greife. Sie betonte, dass insbesondere sprachlich benachteiligte Kinder bereits vor dem Einstieg in die Schule gefördert werden müssten. Ein zentrales Anliegen des Verbandes ist die Einführung einer vorschulischen und verpflichtenden Sprachförderung nach Schuleingangsuntersuchungen in jedem Bundesland. Diese Maßnahme sei essenziell, um den negativen Auswirkungen einer mangelhaften Sprachkompetenz auf die weitere schulische Laufbahn entgegenzuwirken. Zusätzlich merkte Lin-Klitzing an, dass in der aktuellen Debatte um sinkende Schulleistungen leistungsstarke Schülerinnen und Schüler oft übersehen würden. Auch diese bräuchten passende Fördermöglichkeiten, um ihr Potenzial vollständig zu entfalten. Der Philologenverband plädiert daher für ein breiteres Angebot zur Begabtenförderung, das durch eine Zusammenarbeit von Bund und Ländern verwirklicht werden sollte.