28. November, 2024

Märkte

Frontline berichtet über Herausforderungen und Chancen im Tankermarkt

Frontline berichtet über Herausforderungen und Chancen im Tankermarkt

Frontline hat im letzten Quartal einen bereinigten Gewinn von 75,4 Millionen Dollar verzeichnet. Im Vergleich zum vorherigen Quartal bedeutet dies jedoch einen Rückgang von 62,8 Millionen Dollar. Dies liegt vor allem an den gesunkenen TCE-Einnahmen, die von 357,7 Millionen Dollar auf 292,2 Millionen Dollar fielen. Diese Entwicklung spiegelt sich auch in den gesunkenen Raten im dritten Quartal wider. Trotz der Herausforderungen zeigt die Bilanz des Unternehmens Stabilität. Frontline verfügt über eine starke Liquidität von 526 Millionen Dollar in bar. Es gibt keine neuen Bauverpflichtungen und keine bedeutenden Schuldverschreibungen bis 2027, was dem Unternehmen finanzielle Flexibilität bietet. Die Flotte von Frontline umfasst 41 VLCCs, 22 Suezmax-Tanker und 18 LR2-Tanker. Mit einem Durchschnittsalter von sechs Jahren und einem hohen Anteil von 99 % an umweltfreundlichen Schiffen ist das Unternehmen gut aufgestellt, um von einer möglichen Markterholung zu profitieren. Die geschätzten Breakeven-Raten für die nächsten 12 Monate liegen zwischen 22.000 und 29.600 Dollar pro Tag. Der Marktbericht von Frontline zeigt, dass der aktuelle Markt gemischt ist. Die globalen Öllieferungen nehmen zwar zu, aber das Nachfragewachstum bleibt verhalten. Geopolitische Risiken im Nahen Osten und neu eingeführte Zölle auf Ölflüsse aus Kanada und Mexiko beeinflussen den Markt zusätzlich. Viele der Schiffe sind über 20 Jahre alt, was auf ein Potenzial für eine zukünftige Erneuerung der Flotte hinweisen könnte. Jonathan Chappell von Evercore fragt, ob Frontline bei der aktuellen Marktvolatilität plant, die Verschuldung weiter zu reduzieren. Die Antwort von CFO Inger Klemp: Das Unternehmen sieht keine Notwendigkeit für größere Veränderungen der Verschuldung. Auch die geopolitischen Unsicherheiten, beispielsweise in der Ukraine und Iran, könnten laut CEO Lars Barstad die Marktlage in naher Zukunft maßgeblich beeinflussen. Bereits leichte Veränderungen wie eine Beilegung des Ukraine-Russland-Konflikts oder verstärkte Sanktionen gegen Iran könnten signifikante Auswirkungen auf den Markt haben. Die Frage, ob die VLCC-Märkte diesen Winter aus ihrem derzeitigen schmalen Ratenbereich ausbrechen können, bleibt offen. Barstad weist auf die fehlenden zusätzlichen Fässer hin, die nötig wären, um wesentliche Marktveränderungen zu bewirken. Für 2025 erwartet das Unternehmen eine weitere Zunahme der Ölvorräte. Frontline ist optimistisch über die langfristigen Aussichten, insbesondere wenn politische Entwicklungen zu Änderungen bei den derzeitigen Sanktionen führen.