Die Nachricht von Karen Lynchs abruptem Rücktritt als CEO von CVS Health sorgte an der Wall Street für einiges Aufsehen. David Joyner, vormals Leiter des Geschäftsbereichs Caremark, übernimmt nun das Steuer des Gesundheitskonzerns. Analysten und Investoren sind jedoch skeptisch, ob seine Führungserfahrung ausreicht, um die angeschlagene Aetna-Krankenversicherungsabteilung wieder auf Erfolgskurs zu bringen, die aktuell mit steigenden Gesundheitskosten kämpft.
Joyner, der seit 2023 das Caremark-Pharmacy-Benefit-Management leitete, betonte in einem Interview, dass er die Herausforderungen von Aetna bereits in früheren Positionen angegangen sei und seine Initiative für neue Arzneimittelabdeckungen und Strategien für Biologika-Kopien verfolgt. Trotz dieser Ansagen bleibt die Frage offen, ob Joyner die notwendige Expertise im Bereich Krankenversicherung besitzt.
Die Ankündigung seines Amtsantritts fiel mit der Veröffentlichung enttäuschender Gewinnprognosen für das dritte Quartal zusammen, was die Aktien um 5% abstürzen ließ. Anleger sind besorgt, angesichts eines steigenden Verhältnisses der Prämienausgaben für medizinische Dienstleistungen. Der Drogeriekonzern steht unter Druck, insbesondere durch Aktivisten wie Glenview Capital, die eine Erholung des Aktienkurses fordern.
Vorstandsvorsitzender Roger Farah verteidigte die Entscheidung, Joyner als CEO zu ernennen, und beschrieb den Auswahlprozess als gründlich. Unterstützung erhält Joyner auch von Analystin Lisa Gill von J.P. Morgan, die seine Managementfähigkeiten aus früheren Erfolgen bei Caremark hervorhebt.
Trotz der Debatten über die neue Führungsstruktur hat CVS angekündigt, sich von nicht zum Kerngeschäft gehörenden Teilen zu trennen und zahlreiche Apotheken zu schließen, was Fragen zu einer möglichen Aufspaltung des Unternehmens aufwirft.