27. September, 2024

Politik

Frische Ideen für den britischen Strafvollzug: Frauen raus aus dem Gefängnis?

Frische Ideen für den britischen Strafvollzug: Frauen raus aus dem Gefängnis?

Stephen Bushs jüngster Aufruf zur Reformierung des britischen Strafvollzugs mit dem Fokus auf Frauen, die aus der Haft entlassen werden sollen, hat eine kontroverse Debatte ausgelöst. Angesichts der Ankündigung einer Reduktion von Haftplätzen für Frauen und der Einrichtung eines Frauenjustiz-Ausschusses wird immer klarer, dass innovative Lösungen gefragt sind.

Bereits vor über einem Jahrzehnt skizzierte der wegweisende Bericht von Baroness Corston eine klare Strategie. Doch leider wurde dieser Plan nie vollständig umgesetzt. Immerhin gibt es inzwischen eine Reihe beeindruckender Initiativen: von gemeindebasierten Frauenhäusern über Hope Street, gegründet von der Kriminologin Lady Edwina Grosvenor, bis hin zu dem „Whole Systems“-Ansatz von Greater Manchester und den jüngst von der Regierung ins Leben gerufenen intensiven Überwachungsgerichten. All diese Ansätze bieten vielversprechende Teile einer Lösung für das grundsätzliche Problem der Überbelegung von Gefängnissen.

Was jetzt jedoch dringend erforderlich ist, sind neue Denkansätze und der Mut zur Umsetzung. Justizministerin Shabana Mahmood wird hierbei eine Schlüsselrolle zukommen, indem sie verschiedene Pilotprojekte und Interventionen startet, die unter der Schirmherrschaft des neu gegründeten Frauenjustiz-Ausschusses überwacht und bewertet werden.

Die traditionsreichen Unterstützer der Gefängnisreform, die Livery-Bewegung, mischen ebenfalls mit und planen noch im Januar eine wichtige Zusammenkunft von Entscheidungsträgern und Reformbefürwortern. Ziel ist es, konkrete Maßnahmen zu erarbeiten, um das britische Justizsystem zukunftsfähig zu machen.