In einem aktuellen Interview hat Friedrich Merz, Unionskanzlerkandidat und Vorsitzender der CDU, angeregt, die deutschen Verteidigungsausgaben stärker nach dem tatsächlichen Bedarf auszurichten, anstatt sich an starren Prozentvorgaben zu orientieren. Merz betonte im Gespräch mit dem Radiosender Bayern 2, dass es weniger um die pauschalen Werte von zwei, drei oder fünf Prozent des Bruttoinlandsprodukts gehe, sondern vielmehr darum, was erforderlich sei, um die Landesverteidigung effektiv sicherzustellen.
Merz reagierte damit auch auf die Forderung von Donald Trump, dem designierten US-Präsidenten, der einen Verteidigungsanteil von fünf Prozent des BIP von den NATO-Staaten forderte. Merz forderte hier zunächst, die zwei Prozent als Untergrenze in Deutschland zu erreichen. Derzeit gelingt dies jedoch überwiegend durch das Sondervermögen, das nach dem russischen Überfall auf die Ukraine für die Bundeswehr in Höhe von 100 Milliarden Euro beschlossen wurde, und voraussichtlich bis 2027 ausgeschöpft sein wird.
Die Priorität, so Merz weiter, liege klar auf der Wiederherstellung der Landes- und Bündnisverteidigung. Er betonte, dass der Anteil der Verteidigungsausgaben am BIP lediglich eine Rechengröße sei, während es vielmehr um eine gemeinsame Kraftanstrengung gehe, die in den nächsten Jahren geleistet werden müsse.
Schließlich unterstrich Merz, während eines Aufenthaltes bei der CSU-Landesgruppe im Kloster Seeon, die Geschlossenheit innerhalb der Union und hob hervor, dass diese Einigkeit der Schlüssel zum Erfolg sei.