Friedrich Merz, Unionskanzlerkandidat und CDU-Vorsitzender, verfolgt das Ziel, nach einem möglichen Wahlsieg eine stabile und streitfreie Koalition zu bilden. "Ich strebe eine Regierung an, die den ewigen Konflikt beendet", verkündete Merz auf dem Jahresempfang der Wirtschaft in Rheinland-Pfalz, Mainz. Seine Vision ist eine Führung durch Vorbild – auch innerhalb der politischen Spitze. Der Hintergrund: Die derzeitige Ampelkoalition des Bundes zerbrach unter internen Auseinandersetzungen, was zu vorgezogenen Neuwahlen Ende Februar führte.
Besorgt über die Entwicklung der deutschen Arbeitswelt, warnte Merz vor einem stetigen Verlust von Industriestellen zugunsten des Dienstleistungssektors und des öffentlichen Dienstes. Er kritisierte diese Verschiebung als nachteilig und betonte die Notwendigkeit, Deutschland als Industriestandort zu bewahren. Die Industrie, so Merz, bildet das stabile Fundament der deutschen Volkswirtschaft, eine Basis, die es mit besonderem Augenmerk auf den Mittelstand, weiter zu stärken gilt.
In einer Anekdote zur internationalen Zusammenarbeit bezog Merz die Veränderungen in den USA nach dem Amtsantritt von Donald Trump ein. Für Europa sei es unerlässlich, geschlossen aufzutreten, um weltweit ernst genommen zu werden. Was Trump mit seinem Motto "Make America Great Again" anstrebt, müsse Europa in seiner Version vereint angehen: "We Make Europe Great Again."