Der CDU-Vorsitzende Friedrich Merz strebt laut seinem Stellvertreter Johann Wadephul ein zeitnahes Gespräch mit dem US-Präsidenten Donald Trump an. Mit im Gepäck hofft Merz dabei auf eine Signalerhöhung der deutschen Verteidigungsausgaben – ein Aspekt, der in den gegenwärtig angespannten transatlantischen Beziehungen von Vorteil sein könnte. Wadephul ist bei der Vorbereitung kommender Gipfeltreffen zu Themen der europäischen und ukrainischen Sicherheit involviert und steht in engem Kontakt mit Jens Plötner, dem Sicherheitsberater von Kanzler Olaf Scholz.
Unterdessen haben sich sowohl Frankreichs Präsident Emmanuel Macron als auch Großbritanniens Premier Keir Starmer bereits mit Trump getroffen, um ihn weiter zur Unterstützung der Ukraine zu bewegen. Die jüngsten Entwicklungen im Weißen Haus, insbesondere der Fauxpas während des Besuchs des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, haben die Fortschritte jedoch erschwert. Für Kanzler Scholz, dessen Regierungszeit sich ihrem Ende nähert, scheint Trump weniger Interesse zu hegen.
Der frühere nationale Sicherheitsberater der USA, John Bolton, ermutigt Merz, proaktiv ein Treffen mit Trump noch vor einer möglichen Kanzlerschaft anzustreben. Ein solches informelles Treffen könne Merz neue Spielräume eröffnen. Angesichts von Merz' unternehmerischem Hintergrund bei Blackrock, so Bolton, könnte Trump besonders aufmerksam zuhören.
Bolton äußert sich zudem kritisch zu Trumps Politik, insbesondere zu dessen Umgang mit Selenskyj und dem geplanten Handelskonflikt mit der EU. Diese Initiativen verschärften laut Bolton die Inflation in den USA – ein Punkt, den Merz vielleicht verdeutlichen könnte.