Der deutsche Oppositionsführer Friedrich Merz, ein vielversprechender Anwärter für die Nachfolge von Olaf Scholz als Bundeskanzler, hat sich für neue Gespräche über ein Freihandelsabkommen mit den USA ausgesprochen. In einem Interview mit der dpa äußerte Merz seine Besorgnis über die schwierigen Handelsbedingungen, die unter dem designierten US-Präsidenten Donald Trump zu erwarten seien. Deutschland und Europa müssten sich darauf konzentrieren, ihre Wettbewerbsfähigkeit zu stärken, statt Zölle zu erheben, betonte er. Merz, der den Vorsitz der Christlich Demokratischen Union innehat, rief zu einer positiven Agenda auf, die sowohl den amerikanischen als auch den europäischen Verbrauchern zugutekommen würde. Ein neues europäisch-amerikanisches Freihandelsprojekt könne eine gefährliche Zöllschraube verhindern, glaubt Merz. Trump hatte bereits in seiner ersten Amtszeit die Gespräche über ein Handelsabkommen zwischen der EU und den USA beendet und stattdessen mehrere Handelsstreitigkeiten mit der EU initiiert. Angesichts der bevorstehenden US-Wahlen 2024 drohte Trump hohe Zölle auf EU-Waren an, was die ohnehin schwächelnde deutsche Wirtschaft, die stark vom US-Exportmarkt abhängig ist, besonders hart treffen würde. Merz schlägt vor, die Unternehmenssteuern in Deutschland schrittweise auf 25% zu senken und die Lohnnebenkosten anzugehen, um das Land wieder als attraktiven Wirtschaftsstandort zu positionieren. Dies würde Deutschland in die Lage versetzen, den Wettbewerb mit den USA selbstbewusst aufzunehmen.