Mit energischen Worten hat Unionskanzlerkandidat Friedrich Merz drei Wochen vor der Bundestagswahl angekündigt, im Falle seiner Kanzlerschaft eine tiefgreifende Wende sowohl in der Wirtschafts- als auch in der Asylpolitik einzuleiten. Der CDU-Politiker betonte in einem Interview mit der 'Bild am Sonntag' die Dringlichkeit eines Politikwechsels und versprach den Wählerinnen und Wählern in Deutschland umfangreiche Reformen. Besonders im Bereich der Migrationspolitik sollen die Weichen neu gestellt und der Zuzug von Asylbewerbern strikter begrenzt werden.
Die Ankündigung folgt auf die jüngst im Bundestag durchgesetzte Verschärfung der Migrationspolitik mithilfe der AfD. Doch obwohl der Fünf-Punkte-Plan der Union keine rechtlich bindende Wirkung entfaltet, hat er breite Debatten ausgelöst. Kritiker, insbesondere aus den Reihen der Grünen und der SPD, zweifeln an der Entschlossenheit von Merz, die Distanz zur AfD zu wahren. Trotz dieser Kontroversen vertraut die Union weiterhin ihrer politischen Strategie und wies Spekulationen über eine Annäherung an die AfD entschieden zurück. Es wird in zahlreichen Städten vehement gegen eine potentielle Allianz mit der AfD protestiert, und die Demonstranten machen ihrem Unmut seit Tagen Luft.
Ungeachtet der Proteste plant die CDU die rasche Umsetzung ihres Fünf-Punkte-Plans bei einer Regierungsübernahme. Dieser Plan ist Teil eines umfassenden 'Sofortprogramms', das am kommenden Montag auf einem Parteitag in Berlin von den Delegierten verabschiedet werden soll. Laut aktuellen Umfragen führt die Union mit etwa 29 bis 30 Prozent – deutlich vor der AfD. Merz zeigte sich der Meinung, dass seine Partei der zentrale Punkt bei der Regierungsbildung nach der Wahl sein sollte. Der politische Schlagabtausch im Wahlkampf nahm gerade zwischen Merz und den Spitzen von SPD und Grünen an Schärfe zu, wobei Merz ihnen persönliche Angriffe auf seine Person vorwarf. Eine Zusammenarbeit mit der AfD bleibt für Merz allerdings ausgeschlossen.