In einer prägnanten Aussage plädiert der Unions-Kanzlerkandidat Friedrich Merz dafür, die Einnahmen aus der Lkw-Maut wieder ausschließlich dem Straßenbau zuzuführen. Der Politiker betont, dass ein Teil derzeit in das Bahnnetz fließt, was seiner Meinung nach eine Fehlallokation bestimmter Finanzmittel darstellt. Merz, auch Vorsitzender der CDU, äußerte diese Ansicht im 'Mannheimer Morgen', wobei er erklärte, dass die Ampel-Koalition Gelder an die Bahn umgeleitet habe, welche dringend zur Sanierung und Verbesserung der Straßeninfrastruktur benötigt werden.
Die Lkw-Maut hat sich über die Jahre hinweg als stabile Einnahmequelle etabliert, die seit dem 1. Juli 2024 auch auf kleinere Transportfahrzeuge über 3,5 Tonnen ausgeweitet wurde, wobei Fahrten von Handwerksbetrieben weiterhin ausgenommen bleiben. Aktuell wird die Hälfte der Einnahmen zweckgebunden für die Verbesserung der Bundesfernstraßen verwendet, während der Rest auf Maßnahmen im Mobilitätssektor, vor allem Bundesschienenwege, entfällt.
Umweltschützer, wie die Organisation Greenpeace, kritisieren diese Rückbesinnung heftig. Ihrer Meinung nach war die bisherige Verwendung der Mautgelder, auch für die Bahn, ein seltener Erfolg in der Verkehrspolitik der Ampel-Regierung. Merz wolle hingegen alle Mittel ausschließlich in den Straßenbau investieren, ohne tragfähige Konzepte zur Stärkung und Attraktivitätssteigerung der Bahn vorzulegen. Felix Schreiner, CDU-Verkehrspolitiker, hält jedoch dagegen und unterstützt Merz' Standpunkt, indem er betont, dass die Straße nach wie vor der Hauptträger im Güter- und Personenverkehr sei und eine umfassendere finanzielle Unterstützung verdiene. Die nachhaltige Finanzierung anderer Verkehrsträger, wie Schienen- und Wasserwege, müsse dennoch Teil der zukünftigen Priorisierungen des Bundestags werden.