Der neue Amtsantritt von US-Präsident Donald Trump hat bei Unions-Kanzlerkandidat Friedrich Merz die Alarmglocken läuten lassen. Im Deutschlandfunk machte er deutlich, dass Europa raschen Handlungsbedarf sieht. Dabei steht für ihn vor allem die Frage der eigenen Sicherheit und der Weiterentwicklung im transatlantischen Handel im Fokus. Seit Jahren sei es überfällig, dass Europa hier geschlossen auftritt und sich auf gemeinsame Positionen verständigt.
Merz äußerte sich auch zu Trumps Fähigkeit, mit verschiedenen politischen Akteuren in Europa zu interagieren. Trotz Trumps offensichtlicher Nähe zu rechten Politikern sei er überzeugt, dass der US-Präsident auch anderen Interessen gegenüber aufgeschlossen sei, sofern es den USA Nutzen bringe.
Besonderen Nachdruck legt Merz auf das Mercosur-Abkommen. Er fordert die europäische Gemeinschaft auf, diesen Handelsvertrag mit südamerikanischen Staaten so schnell wie möglich abzuschließen. Auch bei der Beschaffung militärischer Güter sieht Merz Optimierungspotenzial durch engere Kooperation der europäischen Regierungen. Diese Zusammenarbeit könne Europa als Markt mit seinen 450 Millionen Einwohnern gegenüber den USA stärken und führe zu wirtschaftlich vorteilhafteren Verhandlungen.
Doch nicht nur im Bereich Handel und Sicherheit sieht Merz Verbesserungspotenzial. Er reagierte ungehalten auf eine Analyse des deutschen Botschafters in Washington, Andreas Michaelis. Die Veröffentlichung dieser als vertraulich eingestuften Analyse kritisiert er heftig und spricht von Fehlern in der deutschen Außenpolitik. Gleichwohl erkennt Merz auch an, dass einige der geäußerten Punkte ihre Berechtigung haben.