In einem bemerkenswerten Schritt haben BlackRock, der weltweit führende Vermögensverwalter, und Saba Capital Management einen Waffenstillstand in ihrem langanhaltenden Disput über die Zukunft von geschlossenen Fonds erreicht. Mit der Entscheidung, Anteile in zwei ihrer Portfolios zurückzukaufen, gelingt es BlackRock, die Spannungen mit dem Hedgefonds zu entschärfen.
BlackRock plant, 50 % der ausstehenden Anteile am BlackRock Innovation and Growth Term Trust und 40 % am Health Sciences Term Trust für 99,5 % des Nettowertes der jeweiligen Fonds zurückzukaufen. Dadurch werden etwa 1,6 Milliarden Dollar mobilisiert, mehr als bisher je Anlegern zur Verfügung stand.
Im Gegenzug will Saba auf seine als aggressiv geltenden Kampagnen bei zahlreichen BlackRock-Fonds verzichten, in denen sie neue Direktoren forderten und den Rauswurf von BlackRock als Manager verlangten. Diese Vereinbarung gilt für drei Abstimmungsperioden.
Sabas Gründer Boaz Weinstein lobte die Einigung als 'monumentales Ergebnis für Aktionäre'. Auf der Plattform X betonte er die Möglichkeit von 'Win-Win'-Lösungen zwischen Aktionären und Managern. Sein Fokus liegt darauf, durch aktionärsfreundliche Initiativen und Governance-Verbesserungen Wert für alle Anleger freizusetzen.
Weinstein führt seit Jahren einen Feldzug gegen geschlossene Fonds von BlackRock und anderen Unternehmen, kritisiert hohe Gebühren und geringe Renditen sowie die begrenzten Ausstiegsoptionen für Durchschnittsinvestoren.
Die Einigung folgt sieben Monate nach der Entscheidung von BlackRock-Aktionären, ihre Direktoren bei vier geschlossenen Fonds zu bestätigen. Weinstein kritisiert schon lange die Lücke zwischen Vermögenswerten und Aktienkursen dieser Fonds und fordert neue Direktoren und die Ablösung von Managern.
Closed-End-Fonds geben keine neuen Anteile aus und nehmen keine zurück, was zur Folge haben kann, dass sie über oder unter dem Wert der gehaltenen Wertpapiere gehandelt werden.
Weinsteins internationaler Kreuzzug führte ihn zuletzt in das Vereinigte Königreich, wo er Aktionäre in sieben Investment-Trusts zum Austausch der Direktoren und zur Einsetzung seines Hedgefonds als Manager drängte. Die Übereinkunft mit BlackRock zeigt Sabas Bereitschaft zu konstruktiven, wertsteigernden Vereinbarungen.
BlackRock äußerte sich nicht weiter zu der Vereinbarung.