Der US-Sondergesandte Amos Hochstein hat in einem diplomatischen Vorstoß mit dem Ziel, eine Waffenruhe mit der libanesischen Hisbollah-Miliz zu erreichen, intensive Gespräche in Israel geführt. Zuerst traf er auf den Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu, begleitet von der Bestätigung einer Regierungssprecherin. Auch der Nahost-Koordinator des Weißen Hauses, Brett McGurk, war bei diesem Treffen anwesend. Im Anschluss folgten Gespräche mit dem israelischen Verteidigungsminister Joav Galant. Galants Sprecherin betonte, dass die Diskussionen sich um 'strategische Herausforderungen und Gelegenheiten in der Region' drehten. Im Fokus standen die Sicherheitslage zwischen Israel und dem Libanon sowie die heikle Frage der Rückführung von Geiseln, die in der Gewalt der islamistischen Hamas sind. Der geschäftsführende Ministerpräsident des Libanons, Nadschib Mikati, äußerte seine Hoffnung auf eine baldige Waffenruhe. Er forderte dafür die Umsetzung der UN-Resolution 1701. Diese würde den Rückzug der Hisbollah hinter den Litani-Fluss sicherstellen und die libanesischen Streitkräfte im Süden des Landes verstärken. Medienberichten zufolge sieht ein US-geführter Vorschlag vor, dass israelische Truppen innerhalb einer Woche nach Beendigung der Feindseligkeiten den Libanon verlassen. Im Gegenzug sollen 10.000 Soldaten der regulären libanesischen Armee innerhalb von 60 Tagen entlang der Grenze stationiert werden. Zudem ist vorgesehen, dass die libanesische Regierung die Kontrolle über Waffenverkäufe und Produktion im eigenen Land übernimmt. Danach sollen Israel und der Libanon Verhandlungen zur vollständigen Umsetzung der UN-Resolution 1701 aufnehmen. Die USA und Länder wie Deutschland sollen die Durchführung des Abkommens dabei überwachen. Trotz vieler Bemühungen steht Hochstein weiterhin vor der Herausforderung, diesen ambitionierten Plan umzusetzen.