Israel und die Hisbollah haben einen bedeutenden Schritt in Richtung Stabilität im Nahen Osten unternommen, indem sie ein Friedensabkommen unter Vermittlung der USA und Frankreichs unterzeichneten. Dieses Abkommen könnte theoretisch den geopolitischen Risikozuschlag bei Rohöl senken, auch wenn Faktoren wie der Iran und die Präsidentschaft von Donald Trump als Unwägbarkeiten bleiben. Der israelische Premierminister Benjamin Netanjahu hält dabei eine starke Position inne, nachdem seine militärischen Aktionen die Kapazitäten der Hisbollah, dem wichtigsten Milizenvertreter Irans, erheblich geschwächt haben. Mit Trump, der fest hinter Israel steht, als künftigen US-Präsidenten besteht die Möglichkeit, weitere regionale Abkommen wie mit Saudi-Arabien zu schließen. In diesem Kontext könnten sinkende Ölpreise erwartet werden. Schon vor den Konflikten in Gaza fielen die Rohölpreise von 92 auf gegenwärtig 70 Dollar pro Barrel. Langfristig besteht Potenzial für einen weiteren Rückgang. OPEC+ hat im November die globale Nachfrageprognose für Öl zum vierten Mal in diesem Jahr auf 1,54 Millionen Barrel pro Tag gesenkt und kämpft zudem mit großen Überkapazitäten. Analysen von Rystad prognostizieren einen Preisverfall auf bis zu 50 Dollar pro Barrel, sollte das Kartell die Produktionskürzungen aufheben. Trotz dieser Entwicklungen bleibt das geopolitische Risiko bestehen. Die Länder der Region, einschließlich der USA, müssen Strategien für die Zukunft Gazas entwickeln. Trumps mögliche Sanktionspolitik gegen den Iran könnte die Ölproduktion des Landes weiter drücken und den Transithandel durch die Straße von Hormus gefährden, was wiederum die Ölpreise trotz ihrer fundamentalen Angebot-Nachfrage-Dynamik hochhalten könnte.