Nach über einem Jahr erbitterter Konflikte, die massive Zerstörung in Libanon hinterlassen und 4.000 Menschenleben gefordert haben, wurden die Waffen zwischen Hezbollah und Israel nun endlich zum Schweigen gebracht. Naim Qassem, der Anführer der Hezbollah, verkündete mit sichtbarem Stolz, dass seine Organisation einem Waffenstillstandsabkommen zugestimmt habe, das in enger Kooperation mit der libanesischen Armee umgesetzt werden soll.
Mit diesem Abkommen zieht sich die Hezbollah aus Gebieten südlich des Litani-Flusses zurück, während die libanesische Armee dort ihre Präsenz verstärken wird, um den Rückzug der israelischen Bodentruppen zu unterstützen. Trotz des offiziellen Starts der Waffenruhe am vergangenen Mittwoch, bleibt die Lage angespannt: Zusätzliche Truppenaufstellungen und ein detaillierter Einsatzplan für den Süden Libanons sind in Vorbereitung, doch die andauernde Präsenz israelischer Soldaten verkompliziert die Situation erheblich.
Die israelische Armee hat darüber hinaus Einschränkungen für Rückkehrer in Gemeinden an der Grenze erlassen und wiederholt Feuer auf Zivilisten eröffnet, was beiderseits als Verletzung des Waffenstillstands gewertet wird. Insbesondere ein jüngster Luftangriff über dem Litani-Fluss hat für Spannungen gesorgt.
Qassem betonte, dass die Hezbollah aus dieser Auseinandersetzung stärker als zuvor hervorgehe und verwies auf einen „göttlichen Sieg“, der den Triumph von 2006 übertreffe. An diejenigen, die auf eine Schwächung der Hezbollah gesetzt hatten, richtete er die kämpferische Botschaft: „Ihre Wetten sind gescheitert.“