Freudige Aufhellung: Staatsanleihen erholen sich trotz trüber Konjunkturdaten

Nach einer Woche mit merklichen Verlusten präsentieren sich deutsche Staatsanleihen am Montag etwas erholt. Der Euro-Bund-Future, ein wichtungschwerer Terminkontrakt, kletterte am Nachmittag um 0,09 Prozent auf 134,76 Punkte. Gleichzeitig sank die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihen auf 2,23 Prozent. Die Veröffentlichung von Konjunkturdaten aus der Eurozone wirkte sich nur geringfügig auf den Markt aus. Der Einkaufsmanagerindex zeigte sich im Dezember überraschend erhellt, obwohl Ökonomen einen leichten Rückgang erwartet hatten. Trotz dieser positiv anmutenden Veränderung bleibt ein bedeutender Hinweis auf wirtschaftliches Wachstum aus. Lediglich der Dienstleistungssektor zeigt eine Verbesserung, während sich der Industrieindikator weiterhin stark zurückhält. Commerzbank-Ökonom Ralph Solveen warnt vor verfrühten Jubelrufen: „Aus dem Plus des Einkaufsmanagerindex im Dezember lässt sich kein Trendwechsel ableiten, vor allem nicht für die beiden größten Volkswirtschaften der Eurozone.“ Vielmehr prognostizieren Experten ein schleppendes Wachstum im Winterhalbjahr. Spannung erzeugte am Wochenende die Entscheidung von Moody's, Frankreichs Kreditwürdigkeit von „Aa2“ auf „Aa3“ herabzusetzen. Die Ratingagentur begründet den Schritt mit einer künftig erwarteten Schwächung der französischen öffentlichen Finanzen. Die Ernennung von François Bayrou zum Premierminister durch Emmanuel Macron fiel mit dieser Herabstufung zusammen, was die Märkte jedoch kaum bewegte. Interessanterweise zeigten sich die Renditen französischer Staatsanleihen sogar minimal rückläufig. Die Woche verspricht weitere spannende Daten: Am Dienstag stehen das Ifo-Geschäftsklima für Deutschland und die ZEW-Konjunkturerwartungen für die Eurozone auf der Agenda. Höhepunkt dürfte jedoch die geldpolitische Entscheidung der US-Notenbank am Mittwoch sein. Viele erwarten hier eine Reduzierung des Leitzinses um 0,25 Prozentpunkte.