23. November, 2024

Health

Krankenhäuser als Gewinnmaschinen? Fresenius plant!

Fresenius durchläuft eine radikale Transformation, wobei der Fokus nun verstärkt auf der Krankenhauskette Helios liegt. Diese strategische Neuausrichtung soll nicht nur die Profitabilität steigern, sondern auch die Marktposition festigen.

Krankenhäuser als Gewinnmaschinen? Fresenius plant!
Strategischer Umbau treiben die Umsatzziele für Helios hoch.

Der Gesundheitsriese Fresenius schärft seinen Fokus und setzt ambitionierte Ziele für seine Kliniktochter Helios. Im Rahmen eines umfassenden strategischen Umbaus, initiiert durch CEO Michael Sen seit seinem Amtsantritt im Herbst 2022, strebt Fresenius nun ein beschleunigtes Wachstum und höhere operative Margen für Helios an.

Eine Wende für das Unternehmen, das bisher vorrangig durch Vielfältigkeit und breit gestreute Geschäftsinteressen bekannt war.

Fresenius Helios | FSE

Ambitionierte Wachstumsziele für Helios

Nach dem Verkauf verschiedener Randgeschäfte und der Neubesetzung im Vorstand zielt Fresenius darauf ab, Helios als einen führenden europäischen Gesundheitsdienstleister zu etablieren.

Die neuen Wachstumsziele für Helios sind ehrgeizig: Ein organisches Umsatzwachstum im mittleren einstelligen Prozentbereich und eine operative Rendite (Ebit-Marge) von zehn bis zwölf Prozent bis 2024. Dies stellt eine deutliche Erhöhung gegenüber früheren Prognosen dar.

Strategische Neuausrichtung zahlt sich aus

Die strategische Entscheidung, sich auf die Kernbereiche wie die Medikamentensparte Kabi und Helios zu konzentrieren, beginnt Früchte zu tragen.

„Wir sind heute ein einfacheres und stärkeres Unternehmen. Unser geschärfter Fokus auf unsere Operating Companies zahlt sich aus“, erklärte Sen während des Kapitalmarktages in London.

Diese Fokussierung scheint eine direkte Antwort auf die früheren Herausforderungen des Konzerns zu sein, der sich mit einer komplexen und teils ineffizienten Struktur auseinandersetzen musste.

Spezialisierung und Digitalisierung als Wachstumstreiber

Helios plant, seine Kliniken in Deutschland in spezialisierten Clustern zu organisieren, was die Effizienz steigern und das Patientenaufkommen erhöhen soll. Die Integration der ambulanten Versorgung und die Verstärkung der Notfallversorgung sollen ebenfalls zum Wachstum beitragen.

Zudem wird die Nutzung von digitalen Angeboten und Künstlicher Intelligenz eine größere Rolle spielen, um die Dienstleistungen weiter zu verbessern und zu personalisieren.

Keine größeren Akquisitionen geplant

Trotz der positiven Aussichten für organisches Wachstum betonte Sen, dass die Zeit größerer Krankenhausübernahmen vorbei sei. Helios soll stattdessen durch interne Entwicklungen und Verbesserungen wachsen, was das Unternehmen in die Lage versetzt, agil auf Veränderungen im Gesundheitsmarkt zu reagieren, ohne sich in kostspieligen und riskanten Übernahmen zu verstricken.

Kritische Stimmen und Zukunftspläne

Obwohl die Pläne von Fresenius auf breite Zustimmung stoßen, bleiben kritische Stimmen nicht aus. Zudem bleibt die Beteiligung an der Dialysefirma Fresenius Medical Care ein kritischer Punkt in der strategischen Ausrichtung des Gesundheitskonzerns.