16. September, 2024

Quartalszahlen 2024

Fresenius auf dem Prüfstand: Gewinne trotz Verlusten?

Nach tiefgreifenden Umstrukturierungen und trotz eines Nettoverlustes durch Sondereffekte meldet Fresenius starke operative Gewinne und bestätigt optimistische Jahresziele.

Fresenius auf dem Prüfstand: Gewinne trotz Verlusten?
Mit dem Ziel, die jährlichen Einsparungen früher als geplant zu erreichen, fährt Fresenius eine aggressive Strategie der Kostensenkung.

Der Gesundheitskonzern Fresenius zeigt sich trotz herausfordernder Marktbedingungen von seiner starken Seite. Nach umfassenden Restrukturierungen und der Abstoßung weniger profitabler Sparten präsentiert das Unternehmen beeindruckende operative Ergebnisse für das zweite Quartal 2024.

Beeindruckendes Wachstum in der Medikamentensparte

Im Zeitraum von April bis Juni verzeichnete Fresenius einen Anstieg des bereinigten Betriebsgewinns (Ebit) um 16 Prozent auf 660 Millionen Euro. Dieser Anstieg wurde maßgeblich durch hervorragende Geschäfte in der Medikamentensparte Kabi getragen, die in einem wettbewerbsintensiven Umfeld überdurchschnittlich performte. Der Umsatz kletterte um sechs Prozent auf mehr als 5,4 Milliarden Euro, währungsbereinigt sogar um acht Prozent.

Ein strategischer Schritt mit kurzfristigen Kosten

Trotz der operativen Erfolge musste Fresenius einen Nettoverlust von 373 Millionen Euro hinnehmen, hauptsächlich bedingt durch die Trennung von der defizitären Dienstleistungssparte Vamed. Diese Entscheidung, obwohl belastend für die Quartalsbilanz, wird von Marktbeobachtern als notwendiger Schritt zur Fokussierung auf das Kerngeschäft angesehen.

Früher als erwartete Kostensenkungen und Verschuldungsabbau

Vorstandschef Michael Sen äußerte sich optimistisch über die Entwicklung des Unternehmens:

„Das Geschäftsjahr 2024 ist ein Wendepunkt für Fresenius. Wir kommen schneller als geplant voran, unseren Verschuldungsgrad zu verringern und unsere Kosten zu senken.“

Das Unternehmen erwartet nun, die angestrebten jährlichen Einsparungen von rund 400 Millionen Euro bereits bis Ende des Jahres zu realisieren, ein Jahr früher als ursprünglich geplant.

Markt honoriert strategische Klarheit

Die Aktien von Fresenius verzeichneten nach der Bekanntgabe der Quartalsergebnisse und der bestätigten Jahresprognose einen Anstieg um etwa ein Prozent auf 32,20 Euro. Die Investoren zeigen sich ermutigt durch die klare strategische Ausrichtung und die Fortschritte bei der Restrukturierung, die Fresenius besser für zukünftiges Wachstum positionieren sollten.