18. Oktober, 2024

Märkte

Freight-Markt im Wandel: Wegweiser und Herausforderungen

Freight-Markt im Wandel: Wegweiser und Herausforderungen

Am 5. Oktober fand das FreightWaves SONAR State of Freight Webinar statt und bot tiefgehende Einblicke in die aktuelle Marktsituation. Craig Fuller, CEO von SONAR, prognostizierte das Ende des derzeitigen Abschwungs und erklärte, dass die Marktkräfte bereit für eine positive Wende seien. Daten weisen auf ein starkes Wachstum im Oktober 2024 hin, unterstützt durch eine Rückkehr zur saisonalen Norm, wie es auch das Unternehmen J.B. Hunt in seinem neuesten Bericht anklingen ließ.

Ein zentrales Thema war das Ungleichgewicht zwischen Nachfrage und Kapazität. Fuller schätzt, dass Pleiten und Kapazitätsabbau zur Stabilisierung beitragen und den Markt neu beleben könnten. Spannend bleibt die Frage, wie mögliche Handelszölle unter einer möglichen zweiten Amtszeit von Donald Trump die Dynamik verändern könnten. Obwohl langfristige Effekte nicht direkt bedeutsam sind, könnte dies zumindest kurzfristig für einen Nachfrageimpuls sorgen, der den Frachtmarkt stimuliert.

Der SONAR-Direktor für Freight Market Intelligence, Zach Strickland, führte aus, dass die aktuellen Indizes vor dem jüngsten Streik der International Longshoremen's Association den Boom-Perioden der Post-COVID-Ära gleichen. Trotz vergangener Skepsis zeigt das jüngste Aufkommen von Importen an US-Häfen, dass die Marktanteile wieder stark zunehmen.

Sollte Kamala Harris gewählt werden, deutet eine Analyse darauf hin, dass sich die Handelspolitik eher gemäßigt entwickeln könnte im Gegensatz zur ambitionierten Vorgehensweise, die von einer republikanischen Regierung erwartet würde. Fuller stellte klar, dass eine politische Neuausrichtung durch die Republikaner eine signifikante Auswirkung auf die Frachtnachfrage haben könnte, insbesondere durch stimulative Maßnahmen im heimischen Transportwesen.

Zusätzlich zu den makroökonomischen Herausforderungen stehen auch logistische Fragen im Raum. Unternehmen könnten in Erwägung ziehen, ihre Lagerkapazitäten zu erhöhen oder in Betracht ziehen, die Produktion im Inland zu verstärken. Hurrikan Milton und der ILA-Streik haben die Entwicklungen im Markt nicht so schwerwiegend beeinflusst wie befürchtet, was auf eine robuste Anpassungsfähigkeit der Branche hinweist.

In Bezug auf den Arbeitskampf in den Häfen bleibe die Automatisierung ein heikles Thema, obwohl es wahrscheinlich ist, dass Beschäftigte eher an erhöhter Entlohnung als an weiteren Streiks interessiert sind. Einnahmen und finanzielle Sicherheit stehen kurz- bis mittelfristig im Fokus der beteiligten Arbeiter.