Der Fahrdienstvermittler FreeNow hat 13 Jahre nach seinem Start in sechs deutschen Großstädten die Gewinnzone erreicht. Die neue strategische Ausrichtung auf das Taxi-Segment führte zu einem Umsatzwachstum von 13 Prozent im Vergleich zum Vorjahr (August 2023), erklärte FreeNow-Chef Thomas Zimmermann auf der Start-up-Konferenz Bits & Pretzels 2024 in München. "Mit einem klaren Fokus auf das Taxi-Geschäft haben wir den Break-even erreicht," betonte Zimmermann.
FreeNow, einst als Mytaxi in Hamburg gegründet, gehört inzwischen zu den DAX-Konzernen Mercedes und BMW. Nachdem das Unternehmen zeitweilig auch Fahrten von Mietwagenbetrieben vermittelt hatte, was es in direkte Konkurrenz zu Plattformen wie Uber und Bolt brachte, kündigte Zimmermann im April 2024 an, sich aus dem umstrittenen Mietwagengeschäft zurückzuziehen. "Unser Kerngeschäft ist Taxi, und das weiten wir aus," erklärte Zimmermann den Strategiewechsel.
Durch das Erreichen der Gewinnschwelle unterstreicht FreeNow seine Position im urbanen, europäischen Mobilitätssektor. Das Unternehmen ist inzwischen in mehreren europäischen Ländern präsent, darunter Deutschland, Großbritannien, Irland, Frankreich, Spanien, Polen, Italien, Griechenland und Österreich. Mithilfe von Kooperationen mit Anbietern von E-Bikes, E-Scootern, Carsharing und Autovermietern bietet FreeNow vielfältige Mobilitätsoptionen innerhalb einer einzigen App an.
Zimmermann gibt an, das langfristige Ziel sei es, die Führungsposition im Online-Taxi-Sektor in über 150 europäischen Städten zu behaupten. In Deutschland stieg die Nachfrage nach Taxifahrten, maßgeblich getrieben durch den Erfolg von Festpreismodellen in Städten wie München und Berlin. So verzeichnete FreeNow in Berlin eine Nachfragesteigerung von über 50 Prozent im Jahresvergleich. Die Flotte in Deutschland wurde auf über 20.000 Taxis erweitert, wobei die Zahl der aktiven Fahrer um mehr als 10 Prozent zugenommen hat.