17. Dezember, 2024

Wirtschaft

Frauenquote in DAX-Vorständen erreicht neuen Rekordwert

Frauenquote in DAX-Vorständen erreicht neuen Rekordwert

Die Präsenz von Frauen im Top-Management der führenden deutschen Börsenunternehmen hat einen neuen Höchststand erreicht. Über ein Viertel der Vorstände in den 40 DAX-Unternehmen sind erstmals weiblich, wie aus einer jüngsten Analyse der Organisation "Frauen in die Aufsichtsräte" (Fidar) hervorgeht. Diese Zahl stieg auf 25,7 Prozent, ein beachtlicher Anstieg gegenüber den 23,5 Prozent der Januar-Zahlen und der höchste Wert seit Einführung des Fidar-Indexes im Jahr 2011. Auch in den Aufsichtsräten ist ein Zuwachs weiblicher Führungskräfte zu verzeichnen: Die Quote im DAX beträgt nun 39,7 Prozent, was einem Anstieg von über einem Prozentpunkt seit Jahresbeginn entspricht. Laut Monika Schulz-Strelow, der Fidar-Gründungspräsidentin, zeige sich durch bindende Regelungen für die Geschlechtergleichstellung, dass DAX-Konzerne den Frauenanteil im Vorstand in den letzten zehn Jahren über das Dreifache erhöht haben, entgegen der Behauptung, es gebe nicht genügend qualifizierte Frauen für Führungspositionen. Seit Juni wurden beeindruckende sieben Frauen in DAX-Vorstände berufen, darunter befinden sich zum ersten Mal drei Frauen an der Spitze: Belén Garijo von Merck, Bettina Orlopp bei der Commerzbank und Karin Radström von Daimler Truck. Eine Untersuchung, die am Stichtag 1. Dezember durchgeführt wurde, umfasste 160 Unternehmen aus den Indizes DAX, MDAX und SDAX sowie 18 weitere börsennotierte Unternehmen. Im Durchschnitt betrug der Frauenanteil in den Vorständen 20,3 Prozent, ein weiterer Höchstwert. In den Aufsichtsräten stieg der Anteil auf 37,2 Prozent, was aber immer noch nicht dem Ziel der Geschlechterparität entspricht, wie Schulz-Strelow feststellte. Besonders hervorgetan hat sich Rheinmetall im DAX mit dem höchsten Frauenanteil im Vorstand, gefolgt von der Commerzbank und Siemens Healthineers. Im Gegensatz dazu sahen sich Heidelberg Materials, Volkswagen und Porsche SE am unteren Ende der Skala wieder. Fidar verweist darauf, dass gesetzliche Quoten Wirkung zeigen, jedoch noch Verbesserungspotenzial besteht. Seit 2016 ist eine Quote von 30 Prozent Frauen bei der Besetzung von Aufsichtsräten vorgeschrieben, und seit Sommer 2022 ist bei Vorstandsgremien mit mehr als drei Mitgliedern mindestens eine Position von einer Frau zu besetzen. Diese Vorschriften haben den Frauenanteil in den Unternehmen deutlich erhöht, im Gegensatz zu den 78 Unternehmen, die nicht der Quote unterliegen und in denen der Fortschritt schleppender verläuft.