Die Anzahl weiblicher Führungskräfte in den Vorständen der größten börsennotierten Unternehmen Deutschlands ist auf einem historischen Höchststand. Dies zeigt eine aktuelle Analyse der Prüfungs- und Beratungsgesellschaft EY. Zum 1. Januar 2025 sind in den Top-160 DAX-Unternehmen 136 Frauen in Vorstandspositionen tätig – 14 mehr als im Vorjahr. Damit beträgt der Anteil weiblicher Vorstandsmitglieder nun beeindruckende 19,6 Prozent.
Ein Blick zurück verdeutlicht den enormen Fortschritt: Im Januar 2015 waren gerade einmal 25 Managerinnen in dieser Führungsriege vertreten. Die gesetzlich initiierten Veränderungen im Jahr 2015, die den Frauenanteil in Führungspositionen forcieren sollten, tragen offenbar Früchte. Seit 2016 gilt für bestimmte börsennotierte Unternehmen eine verpflichtende Frauenquote von 30 Prozent in Aufsichtsräten. Diese Regelung wurde 2022 mit dem Mindestbeteiligungsgebot für Vorstände weiter verschärft.
Verbände wie die Organisation "Frauen in die Aufsichtsräte" (Fidar) fordern jedoch eine deutlich umfassendere Umsetzung der Regularien. Fidar-Präsidentin Anja Seng betont, dass die angestrebte Parität, also das Gleichgewicht zwischen Männern und Frauen in Führungspositionen, noch nicht erreicht ist. Sie sieht weiteren Handlungsbedarf sowohl auf Unternehmens- als auch auf politischer Ebene, insbesondere bei der Sanktionierung unzureichender Zielsetzungen von Unternehmen.
Bundesfamilienministerin Lisa Paus zeigt sich derweil von der Effektivität der gesetzlichen Quoten überzeugt und verweist auf noch bestehende Defizite in der Privatwirtschaft. Ihrer Meinung nach sind weitere Schritte notwendig, um die Unternehmensverantwortung in Bezug auf die Quotenvorgaben zu verstärken und endlich dauerhafte Veränderungen zu bewirken.