Die jüngsten Forschungsergebnisse zum Thema Gewalt gegen Frauen zeichnen ein alarmierendes Bild und werfen heftige Fragen auf, die nicht länger unbeantwortet bleiben dürfen. Trotz der Dringlichkeit und Brisanz dieser Thematik, bleibt der gesellschaftliche und politische Einfluss zur Eindämmung solcher Straftaten unzureichend.
Ein breites öffentliches Bewusstsein für die bedrückenden Ausmaße fehlt bislang. In öffentlichen Debatten und Talkshows wird dem Thema nicht der Raum gegeben, den es einfordert. Im Gegensatz dazu erregen Straftaten, bei denen die Herkunft der Täter im Vordergrund steht, weit mehr Aufmerksamkeit. Gerade diese Diskrepanz zeigt, dass tiefgreifende gesellschaftliche Diskussionen und Maßnahmen zur Prävention dringend nötig sind.
Politisch scheint die Dringlichkeit ebenfalls noch nicht angekommen zu sein. Ein geplantes Gesetz der Ampelkoalition zur sicheren Finanzierung von Frauenhäusern wurde aufgrund finanzieller Bedenken von der FDP blockiert. Die Restregierung will am Mittwoch erneut den Gesetzentwurf vorstellen, doch ob dieser im Bundestag eine Mehrheit findet, bleibt abzuwarten. Es wäre jedoch höchste Zeit, das Thema endlich angemessen zu adressieren und den Schutz von Frauen substanziell auszubauen.