24. Oktober, 2024

Wirtschaft

Frauen auf dem Vormarsch: Öffentliche Unternehmen in Deutschland schliessen langsam zur Geschlechtergleichheit auf

Frauen auf dem Vormarsch: Öffentliche Unternehmen in Deutschland schliessen langsam zur Geschlechtergleichheit auf

Der Anteil von Frauen in den Kontrollgremien der 261 bedeutendsten öffentlichen Unternehmensbeteiligungen in Deutschland verzeichnet einen leichten, aber stetigen Anstieg. Laut einer aktuellen Untersuchung der Organisation 'Frauen in die Aufsichtsräte' (Fidar), die der Deutschen Presse-Agentur exklusiv vorliegt, stieg der Frauenanteil bis zum 1. Januar 2024 um 1,6 Prozentpunkte auf nunmehr 38,7 Prozent. Der Studie zufolge war bereits im Jahr 2023 ein Wachstum von 1,3 Prozentpunkten zu verzeichnen. Trotz dieser Fortschritte mahnt Fidar, dass bei einem ähnlichen Wachstumstempo die gleichmäßige Verteilung zwischen Männern und Frauen erst in sieben Jahren erreicht werden könnte.

Besonders im Top-Management, also in Vorstandsetagen und Führungspositionen, ist der Anstieg mit 2,4 Prozentpunkten deutlicher, jedoch noch weit davon entfernt, das Geschlechterverhältnis ausgeglichen zu gestalten. Hier liegt der weibliche Anteil aktuell bei 28,1 Prozent. Die Organisation betont, dass nach wie vor erheblicher Handlungsbedarf besteht, insbesondere da manche Unternehmen offensichtlich geringe Bemühungen zeigen, den Frauenanteil in Führungspositionen proaktiv zu fördern, wie die Vereinspräsidentin Anja Seng kritisiert.

Interessanterweise zeigen die Daten Unterschiede zwischen Unternehmen mit Bundes- und Länderbeteiligungen auf. Unternehmen mit Bundesbeteiligung haben einen Frauenanteil von 39,6 Prozent in ihren Aufsichtsgremien, verglichen mit 37,9 Prozent bei den Länderbeteiligungen. Dies könnte unter anderem an der verpflichtenden Frauenquote von 30 Prozent für Aufsichtsräte in einigen Bundesbeteiligungen liegen. Im Top-Management liegt der Frauenanteil bei den Landesbeteiligungen bei durchschnittlich 25,7 Prozent, während die Bundesbeteiligungen mit 30,9 Prozent erstmals über der 30-Prozent-Marke liegen. Dies ist zudem bezeichnend, da der Frauenanteil dort mehr als zehn Prozentpunkte über dem der Privatwirtschaft im Vorstandsdurchschnitt liegt.