Im erbitterten Wettlauf um die Entwicklung von Grünflächen hat Mike Ashley's Handelsimperium einen entscheidenden Sieg errungen. Der von Labour geführte Gemeinderat von Rugby hat die umstrittenen Pläne für ein gigantisches neues Hauptquartier der Frasers Group in Warwickshire genehmigt.
Die Absegnung des Bauprojekts durch den Rat folgte der Empfehlung der Planungsbehörde, die den wirtschaftlichen Nutzen gegenüber den ökologischen Bedenken höher einstufte. Mit einer knappen Mehrheit von sieben zu fünf Stimmen entschieden sich die Ratsmitglieder für das Bauvorhaben und ermöglichten somit den Fortgang der Baupläne für Ashleys Unternehmensgruppe.
Die Entscheidung stieß jedoch auf heftige Kritik. In der Versammlung äußerten Gegner lautstark ihren Unmut, wobei einer erklärte, der Rat solle sich schämen. Ein anderer Kritiker wurde während der Sitzung verwiesen. Trotz der massiven 194 Einwände gegen das Bauprojekt wurde es letztendlich genehmigt, einzig eine Unterstützungsmitteilung war der Planung zugutegekommen.
Inmitten dieser Kontroversen verfolgt Vizepremierministerin Angela Rayner das Ziel, die Entwicklung auf Grünflächen landesweit zu erleichtern und damit einen Bauboom auszulösen. Diese Reform, welche die Umgestaltung des Nationalen Planungsrahmens beinhaltet, sieht unter anderem vor, Teile des Grüngürtels als „Grauzone“ umzuklassifizieren, um brachliegende Gebiete für neue Bauprojekte zu erschließen.
Für Frasers Group bedeutet die Entscheidung in Rugby, dass der Umzug vom bisherigen Standort Shirebrook auf das frisch genehmigte Gelände starten kann. Auf einer Fläche von 275 Acres sollen moderne Infrastrukturen entstehen, darunter Lagerhäuser, ein Hotel, Einzelhandelsflächen, Büros sowie diverse Sport- und Freizeitsofferten, die sich um ein ebenso geplantes Schulungszentrum gruppieren. Frasers hatte das Gelände bereits vor drei Jahren für 53,5 Millionen Pfund erworben.
Während Rayner als Bauministerin die Macht hat, lokal genehmigte Bauprojekte zu blockieren, stimmte sie kürzlich einem ähnlichen Bauvorhaben für Marks & Spencers Hauptsitz in der Oxford Street zu – ein klares Signal für ihre expansive Baulandstrategie.