30. Oktober, 2024

Wirtschaft

Fraport setzt auf Mitarbeiterempfehlungen zur Rekrutierung neuer Arbeitskräfte

Fraport setzt auf Mitarbeiterempfehlungen zur Rekrutierung neuer Arbeitskräfte

In der aktuellen Zeit, in der qualifizierte Arbeitskräfte Mangelware sind, geht der Frankfurter Flughafenbetreiber Fraport einen unkonventionellen Weg zur Mitarbeitergewinnung. Das Unternehmen setzt verstärkt auf die Bekannten der eigenen Angestellten und belohnt diese mit attraktiven Anwerbeprämien. Laut der neuen Personalvorständin Julia Kranenberg habe man auf diese Weise innerhalb weniger Wochen bereits 50 neue Arbeitskräfte gewinnen können. Es handele sich dabei um eines der erfolgreichsten Instrumente in dieser herausfordernden Situation, auch wenn es allein nicht ausreiche.

Die Mitarbeiter werden mit einer Prämie von 500 Euro belohnt, sobald ein von ihnen empfohlener Kandidat einen Arbeitsvertrag abschließt. Zusätzlich erhalten sie weitere 500 Euro, wenn der oder die Angeworbene die Probezeit erfolgreich abschließt. Der Bedarf an Arbeitskräften ist bei Fraport momentan besonders hoch, da das Unternehmen nach dem Ende der Corona-Pandemie verstärkt Personal einstellen möchte. Nach Kranenbergs Aussage sucht Fraport jährlich rund 3000 neue Mitarbeiter mit verschiedenen Qualifikationen. Es fehle an vielen Menschen, betont sie, und die Fluktuation habe sich verstärkt.

Julia Kranenberg, frühere Managerin bei RWE, hat im vergangenen Jahr bei Fraport angefangen und ein Personalprogramm namens "HRneo" eingeführt. Damit einhergehend soll auch ein neuer Führungsstil etabliert werden. Neben der Quantität der Rekrutierung müsse auch die Qualität der Weiterbildungsmaßnahmen verbessert werden. Fraport hat ein Programm gestartet, das dazu dient, einen einfachen Lader innerhalb eines Jahres zum Lademeister zu machen - doppelt so schnell wie zuvor. Dies erfordert mehrere Qualifizierungsschritte, einschließlich des Erwerbs eines Führerscheins und behördlicher Zulassungen.

Als zusätzlichen Anreiz erhalten die rund 18.300 Beschäftigten bei Fraport ein Deutschland-Ticket kostenlos. Eine Vier-Tage-Woche oder eigene Wohnraumprogramme seien hingegen laut Kranenberg derzeit keine Option, über die das Unternehmen nachdenkt.