27. November, 2024

Märkte

Französische Finanzmärkte unter Druck: Politische Unsicherheiten belasten

Französische Finanzmärkte unter Druck: Politische Unsicherheiten belasten

In der jüngsten Entwicklung an den Finanzmärkten hat die Unsicherheit über die politische Lage in Frankreich die Investoren verunsichert und die Risikoprämie für französische Staatsanleihen auf ein Rekordhoch seit der Eurokrise von 2012 getrieben. Diese Entwicklung wurde von Befürchtungen genährt, dass die Regierung des Premierministers Michel Barnier ins Wanken geraten könnte, nachdem die rechtsextreme Führung um Marine Le Pen gedroht hatte, die Koalitionsregierung wegen Meinungsverschiedenheiten über den Haushaltsentwurf zu stürzen.

Der CAC 40, das Leitbarometer in Paris, verzeichnete einen Rückgang um 1,2% und war damit der schlechteste Performer unter den europäischen Hauptindizes. Schwergewichte wie BNP Paribas, Societe Generale und Credit Agricole sahen Kursrückgänge von 2,6% bis 3,8%.

Parallel dazu stieg die Verzinsung französischer Staatsanleihen im Vergleich zu deutschen Pendants auf über 90 Basispunkte. Dieses zunehmende Risiko lässt sich auf die bevorstehenden politischen Herausforderungen und deren potenziell unvorhersehbare finanzielle Folgen zurückführen. Gareth Hill von Royal London Asset Management sieht dennoch Chancen: Der aktuelle Druck könnte für langfristig denkende Investoren eine Möglichkeit sein, zu günstigen Konditionen in französische Werte zu investieren.

Mit einem ehrgeizigen Sparziel von 60 Milliarden Euro plant Frankreich, das Haushaltsdefizit im kommenden Jahr auf 5% des BIP zu senken. Dennoch bleibt die Bewertung durch Ratingagenturen wie S&P kritisch: Eine kürzliche Herabstufung im Mai signalisierte steigende Bedenken über Frankreichs finanzielle Stabilität.