06. November, 2024

Wirtschaft

Frankreichs Wiederaufgriff: Strategische Rückabwicklung im Seekabelgeschäft

Frankreichs Wiederaufgriff: Strategische Rückabwicklung im Seekabelgeschäft

Frankreich setzt ein markantes Zeichen für digitale Souveränität und wirtschaftliche Eigensicherung. Der Staat übernimmt von Nokia 80 Prozent der Anteile an Alcatel Submarine Networks (ASN) mit einer späteren Kaufoption auf den gesamten französischen Seekabelpionier. Wirtschaftsminister Antoine Armand erläuterte in Calais, wie diese Mehrheitsbeteiligung die digitale Unabhängigkeit Frankreichs und seiner Verbündeten stärken sowie das industrielle Know-how und Arbeitsplätze vor Ort sichern soll. Nokia hatte ASN 2015 im Zuge der Übernahme des Wettbewerbers Alcatel-Lucent einschließlich dessen Seekabelgeschäft erworben. Mit weltweit über 750.000 Kilometern verlegter Unterseekabel und einer Kundenbasis der größten internationalen Digitalnetzbetreiber, ist ASN ein globaler Marktführer. Durch den Rückkauf will Frankreich seine nationale Souveränität und technologische Unabhängigkeit verteidigen und entscheidende Interessen schützen. Der Rückkauf zeigt, wie bedeutend die Infrastruktur um unterirdische Seekabel ist, auf denen fast der gesamte globale Internetverkehr basiert. Diese Kabel sind nicht nur von strategischer Relevanz, sondern auch potenziell anfällig für Sabotageakte. Als neuralgisches Zentrum dieses weltumspannenden Netzwerkes, ist Frankreich besonders in der Pflicht, seine Position zu behaupten. Der genaue Preis des Rückkaufs bleibt ungenannt, jedoch berichtete die Zeitung "Le Monde" von einer Summe von ca. 100 Millionen Euro.