21. November, 2024

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Frankreichs Vorstoß zur Kreislaufwirtschaft: Ein neues Kapitel im Kampf gegen Plastikmüll

Frankreichs Vorstoß zur Kreislaufwirtschaft: Ein neues Kapitel im Kampf gegen Plastikmüll

Die "Loi anti-gaspillage pour une économie circulaire" (AGEC) setzt in Frankreich einen markanten Akzent im Streben nach einer plastikfreien Zukunft. Bis 2040 plant das Land, Einwegplastik vollständig zu eliminieren. Dieser ambitionierte Plan ist in vier Etappen unterteilt: 2021–2025, 2025–2030, 2030–2035 und 2035–2040, mit jeweils spezifischen Maßnahmen zur Reduzierung, Wiederverwendung und zum Recycling von Plastikprodukten.

Ein Sprecher der Regierung betont: „Diese Initiative läutet einen Wendepunkt in unserer Beziehung zu Plastik ein. Durch das Gesetz verändern wir nicht nur den Umgang mit Abfall, sondern wandeln Konsum- und Produktionsmuster grundlegend.“

Seit dem 1. Januar 2023 müssen Fast-Food-Restaurants wiederverwendbares Geschirr für den Verzehr vor Ort nutzen, eine Maßnahme, die jährlich Millionen Tonnen Abfall verhindern soll. Einzelhändler, die Getränke zum Mitnehmen verkaufen, sind verpflichtet, Ermäßigungen für Kunden anzubieten, die wiederverwendbare Behälter verwenden, um nachhaltiges Verhalten zu fördern.

Ein zentrales Element des AGEC-Gesetzes ist die Verbraucherbildung zur Förderung von Umweltbewusstsein. Produkte erhalten klare Kennzeichnungen, um Recycling zu erleichtern und korrekte Mülltrennung zu sichern. Ein einheitliches Logo hilft den Verbrauchern, recycelbare Materialien zu erkennen, während landesweit einheitliche Farben der Mülltonnen den Entsorgungsprozess vereinfachen.

Transparenz spielt ebenfalls eine Schlüsselrolle. Unternehmen müssen konsumentenfreundlich über die Umweltauswirkungen ihrer Produkte informieren, einschließlich der Präsenz von hormonell wirksamen Substanzen. Internetanbieter sollen den CO2-Fußabdruck des Datenverbrauchs offenlegen, um den Kunden fundierte Entscheidungen zu ermöglichen.

Konkret sind Einzelhändler mit einer Verkaufsfläche über 400 Quadratmetern verpflichtet, wiederverwendbare Behältnisse für unverpackte Waren bereitzustellen. Dieser Ansatz, gepaart mit der Vorgabe, bis 2030 20% der Verkaufsfläche für den Verkauf loser Ware zu nutzen, hebt den Vorstoß hervor, Verpackungsmüll zu reduzieren. „Diese Regularien fordern von Betrieben, ihre Abläufe neu zu denken, öffnen aber zugleich Türen für Innovationen“, erklärt ein Experte für Nachhaltigkeit.

Das AGEC-Gesetz positioniert sich klar gegen Verschwendung, insbesondere bei Non-Food-Artikeln. Die Vernichtung unverkaufter Waren ist seit 2022 untersagt, was Unternehmen dazu zwingt, Überschüsse zu spenden oder zu recyceln. Lebensmittelhändler sollen zudem die Abfallmenge bis 2025 um 50 % reduzieren und unverkäufliche, aber genießbare Produkte an wohltätige Organisationen spenden.

Auch Haushaltsabfälle stehen im Fokus. Ab Januar 2024 wird jede französische Familie Zugang zur Sammlung organischer Abfälle haben, um Essensreste in Biogas oder Kompost umwandeln zu können.