05. Januar, 2025

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Frankreichs Stromexporte auf Rekordniveau: Atomkraft als Zugpferd

Frankreichs Stromexporte auf Rekordniveau: Atomkraft als Zugpferd

Die französische Stromindustrie hat im vergangenen Jahr einen bemerkenswerten Erfolg erzielt: Mit 89 Terawattstunden (TWh) an Nettostromexporten an benachbarte Länder erreichte Frankreich einen neuen Rekord und übertraf damit die 2002 erreichte Bestmarke. Insbesondere Deutschland und Belgien profitierten von den französischen Stromlieferungen mit zusammen 27,2 TWh. Auch Italien, Großbritannien, die Schweiz und Spanien erhielten nennenswerte Mengen. Der Wiederaufstieg der französischen Kernkraft spielte eine zentrale Rolle bei diesem Exporterfolg. Wie Thomas Veyrenc vom Stromnetzbetreiber RTE berichtete, trug nicht nur die gesteigerte Atomkraftproduktion zu den Exportzahlen bei, sondern auch außergewöhnliche Leistungen in der Wasserkraft sowie der weitere Ausbau von Wind- und Solarenergie. Nachdem alle zwischenzeitlich vom Netz genommenen Atomkraftwerke instand gesetzt wurden, kehrte die Atomstromproduktion zu stärkeren Kapazitäten zurück. Für das Jahr 2024 prognostiziert RTE eine Gesamtstromproduktion von etwa 500 TWh, wobei der Anteil der Kernkraft zwischen 358 und 364 TWh liegen dürfte, so Berichte der Zeitung "Les Échos" unter Berufung auf EDF. Ermöglicht wurde der Exportrekord auch durch eine schwächelnde inländische Nachfrage, da die französische Industrie weniger Strom benötigte und der Verkauf von Elektroautos stagnierte. Dennoch betont RTE die wirtschaftlichen und ökologischen Vorteile: Die Einnahmen aus den Stromexporten sind für Frankreichs Wirtschaftssektor bedeutsam, während der CO2-neutrale Atomstrom zu einer Reduzierung der Treibhausgasemissionen in den Nachbarländern beiträgt.