18. Dezember, 2024

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Frankreichs Kreditwürdigkeit wackelt: Moody's sendet Alarmzeichen

Die Ratingagentur Moody's hat die Bonität Frankreichs von "Aa2" auf "Aa3" gesenkt. Ein schwerer Schlag für Europas zweitgrößte Volkswirtschaft, die politisch wie wirtschaftlich unter Druck steht.

Frankreichs Kreditwürdigkeit wackelt: Moody's sendet Alarmzeichen
Die Herabstufung reflektiert Frankreichs politisch zersplitterte Lage und die wachsende Staatsverschuldung von über 111 Prozent des BIP.

Ein unerwarteter Absturz in der Kreditwürdigkeit

Mitten in einer angespannten politischen Lage hat Moody's die Kreditwürdigkeit Frankreichs herabgestuft. Die Entscheidung der Ratingagentur basiert auf einer düsteren Einschätzung der öffentlichen Finanzen.

Laut Moody's dürfte Frankreich in den kommenden Jahren Schwierigkeiten haben, sein Haushaltsdefizit zu reduzieren, was die Kosten für Schuldenaufnahme erhöhen könnte.

Trotz der negativen Herabstufung wurde der Ausblick von "negativ" auf "stabil" korrigiert, was darauf hindeutet, dass Moody's keine weiteren unmittelbaren Abstufungen erwartet.

Politische Turbulenzen verstärken Moody's Bedenken

Der Schritt von Moody's fiel zeitlich zusammen mit der Ernennung von François Bayrou zum neuen Premierminister. Sein Vorgänger, Michel Barnier, wurde nach einem Misstrauensvotum abgesetzt – ein Zeichen der politischen Instabilität, das Moody's als Kreditrisiko wertete.

Frankreichs politische Landschaft ist zersplittert: Drei große Blöcke – Macrons zentristisches Lager, die Linken und Marine Le Pens Rechtsnationale – blockieren sich gegenseitig, was tragfähige Haushaltsentscheidungen erschwert.

Mit der Herabstufung steigt das Risiko, dass Frankreich für künftige Schulden höhere Zinsen zahlen muss – ein Teufelskreis für die öffentliche Finanzlage.

Diese Fragmentierung stellt Frankreich vor eine zentrale Herausforderung. Moody's warnte in einer Stellungnahme, dass „die politische Zersplitterung die Umsetzung notwendiger fiskalischer Reformen erheblich behindern könnte.“

Haushaltsdefizit und Schulden als Dauerproblem

Frankreichs öffentliche Finanzen stehen unter enormem Druck. Das Haushaltsdefizit wird 2024 voraussichtlich 6,1 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) betragen – deutlich über den EU-Vorgaben von maximal drei Prozent.

Gleichzeitig schwebt ein Defizitverfahren der EU-Kommission über dem Land. Diese Herausforderungen sind keineswegs neu, doch die politische Instabilität verschärft die Situation zusätzlich.

Moody's sieht eine geringe Wahrscheinlichkeit, dass die neue Regierung in der Lage sein wird, das Defizit signifikant zu verringern. Stattdessen warnen Experten davor, dass Frankreich ohne strukturelle Reformen seine finanzielle Glaubwürdigkeit weiter einbüßen könnte.


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Der Schuldenstand des Landes liegt derzeit bei über 111 Prozent des BIP – ein alarmierendes Niveau, das nur von Italien und Griechenland in der EU übertroffen wird.

Teurere Schuldenaufnahme droht

Die Herabstufung auf "Aa3" bedeutet, dass Frankreichs Anleihen für Investoren weniger attraktiv werden könnten. Dies könnte die Zinsen für neue Schulden nach oben treiben, was den Druck auf die Regierung weiter verstärken würde. Besonders bedrohlich wird dies in einem Umfeld steigender globaler Zinsen, das die Refinanzierungskosten für Länder wie Frankreich spürbar erhöht.