Frankreich hat mit dem "Loi anti-gaspillage pour une économie circulaire" (AGEC) einen revolutionären Schritt in Richtung einer zirkulären Wirtschaft unternommen und erklärt dem Einwegplastik den Kampf. Bis 2040 soll der Einsatz solcher Kunststoffe vollständig eingestellt werden. Dieser langfristige Plan umfasst vier Phasen, die jeweils nachhaltige Maßnahmen zur Reduktion, Wiederverwendung und zum Recycling von Kunststoffprodukten vorsehen. Ein Regierungsvertreter betont, es sei ein Wendepunkt in der Beziehung der Gesellschaft zu Kunststoffen, denn es gehe nicht nur um Abfallmanagement, sondern auch um die Transformation von Konsum- und Produktionsmustern. Seit dem 1. Januar 2023 sind Fast-Food-Restaurants verpflichtet, für Mahlzeiten vor Ort wiederverwendbares Geschirr zu nutzen, um jährlich Millionen Tonnen Abfall zu verhindern. Zudem erhalten Kunden ermäßigte Preise, wenn sie ihre eigenen Mehrwegbehälter für Getränke mitbringen, um nachhaltiges Konsumverhalten zu fördern. Die AGEC setzt stark auf Verbrauchererziehung, um Umweltbewusstsein zu wecken. Produkte müssen klar gekennzeichnet werden, um Recycling zu erleichtern. Ein einheitliches Logo wird eingeführt, um recycelbare Materialien zu kennzeichnen, während Mülleimer-Farben landesweit vereinheitlicht werden. Ein weiterer Pfeiler dieser Gesetzgebung ist die Transparenz. Unternehmen müssen Verbraucher über die Umweltbelastung ihrer Produkte aufklären, einschließlich der Informationen zu Endokrinika. Internetanbieter müssen den CO2-Fußabdruck des Datenverbrauchs offenlegen, um informierte Entscheidungen zu ermöglichen. Auch Einzelhändler sind gefordert: Geschäfte über 400 Quadratmeter müssen wiederverwendbare Behälter für unverpackte Waren zur Verfügung stellen. Bis 2030 müssen 20% ihrer Verkaufsflächen für den Verkauf von Waren in großen Mengen genutzt werden, was die Verpackungsabfälle reduzieren soll. Diese Regularien zwingen Unternehmen dazu, ihre Geschäftspraktiken zu überdenken und eröffnen gleichzeitig neue Innovationsmöglichkeiten, so ein Nachhaltigkeitsexperte. Das Gesetz verfolgt eine strikte Linie gegen Abfall, vor allem bei Non-Food-Produkten: Seit 2022 ist die Zerstörung unverkäuflicher Waren verboten, Unternehmen müssen überschüssige Bestände spenden oder recyceln. Lebensmittelhändler sollen ihre Abfälle bis 2025 um 50% reduzieren und überschüssige Lebensmittel spenden. Auch Haushaltsabfälle werden berücksichtigt. Ab Januar 2024 soll jede französische Familie Zugang zur Sammlung von Bioabfällen haben, die dann in Biogas oder Kompost umgewandelt werden können.