19. April, 2025

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Frankreichs Energiewende auf Höhenflug: Rekordstromproduktion und gestiegene Exporte

Frankreichs Energiewende auf Höhenflug: Rekordstromproduktion und gestiegene Exporte

Frankreich konnte im ersten Halbjahr 2024 die höchste Stromproduktion seit 2019 verzeichnen. Wie aus den neuesten Zahlen des Stromnetzbetreibers RTE hervorgeht, stieg die Produktion in Wasserkraftwerken um beeindruckende 37 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Dies stellt eine bemerkenswerte Erholung dar, nachdem die Stromproduktion der Talsperren letztes Jahr durch eine massive Trockenheit beeinträchtigt wurde.

Die Atomstromproduktion legte nach der Reparatur und Wartung aller zeitweise stillgelegten AKWs im Vergleich zum Vorjahr um zwölf Prozent zu. Auch die Erzeugung erneuerbarer Energien konnte von der positiven Entwicklung profitieren. Die Stromgewinnung aus Windkraft- und Solaranlagen nahm um drei beziehungsweise fünf Prozent zu.

Bemerkenswert ist der signifikante Rückgang der Stromproduktion aus fossilen Energieträgern. Die Nutzung von Gas und Kohle sank auf das niedrigste Niveau seit den 1950er Jahren. Die Kohleverstromung ist in Frankreich nahezu völlig eingestellt, da die beiden letzten Kohlekraftwerke lediglich rund 100 Stunden als Reserve im Einsatz waren.

Neben der gesteigerten Stromproduktion zeigt sich auch ein Trend zum Stromsparen. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum sank der Verbrauch, bereinigt um Witterungseinflüsse, monatlich um fünf bis zehn Prozent. Die Elektrifizierung trägt zur Ablösung fossiler Energieträger bei, ohne die Einsparungen im Verbrauch zu neutralisieren.

Diese Entwicklungen führten auch zu einem historischen Höchststand bei Frankreichs Stromexporten. Im ersten Halbjahr 2024 erreichte der Nettoexport mit 42 Terawattstunden einen Rekordwert, gegenüber 13 Terawattstunden im Vorjahreszeitraum. Insbesondere Deutschland, Belgien, Italien, die Schweiz sowie Großbritannien profitierten von den gesteigerten Stromexporten aus Frankreich.

- RTE